Menschen auf der Straße
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WIRTSCHAFT

Teuerungen könnten zu mehr Arbeit führen

Teuerungen und Rekordinflation führen dazu, dass neben den Energieausgaben auch die Ausgaben beispielsweise für Lebensmittel steigen – unter dem Strich bleibt weniger zum Leben. Das könnte dazu führen, dass die Menschen wieder mehr arbeiten müssen.

Durch die Inflation bezahlt ein durchschnittlicher steirischer Haushalt im Jahr laut AK nun um 200 Euro mehr für Strom. Gestiegen sind aber auch die Mieten durch die Richtwertmietenanhebung Anfang April – für rund 40.000 steirische Haushalte bedeute das rund 500 Euro pro Jahr mehr an Miete.

Warenkorb zeigt Mehrkosten

Aber auch bei den Nahrungsmitteln seien die Preissteigerungen enorm, sagt Susanne Bauer von der Arbeiterkammer Steiermark – das zeige ein Warenkorb mit 16 verschiedenen Produkten: „Die Haushaltsausgaben für Ernährung und Getränke sind 480 Euro für einen Drei-Personen-Haushalt. Wir haben gesehen, dass die Produkte um 4,5 Prozent teurer geworden sind – das heißt umgerechnet rund 21 Euro pro Monat oder 260 Euro pro Jahr in etwa mehr an Kosten, die die Haushalte für den Einkauf von Ernährung und Getränken zu berappen haben.“

Unter dem Strich bleibt den Steirerinnen und Steirern am Ende des Monats weniger in der Geldbörse. Die steigende Inflation führt aber auch dazu, dass Erspartes weniger wert wird, dazu kommt womöglich noch die geplante Kreditzinserhöhung.

Harte Zeiten auch für Mittelstand

Die Zeiten werden damit nicht nur für jene härter, die es immer schon hart hatten, sondern auch für die so genannte Mittelschicht, sagt Franz Prettenthaler von Joanneum Research – er geht davon aus, dass die Menschen mehr arbeiten werden müssen. „Als Ökonom sagt man, wenn man weniger Einkommen für das Leben hat, müsste man mehr arbeiten. Es gibt natürlich diese Teilzeitbeschäftigungen insbesondere von Frauen. Da wünscht sich durchaus die Industrie, dass Frauen weniger Teilzeit arbeiten, und das ist sicher auch eine Diskussion, die auf uns zukommen wird, weil wenn eben das Geld knapper wird, müsste man mehr arbeiten“, so Prettenthaler.

Sparen könnte man beispielsweise durch Vergleichen der monatlich oder quartalsmäßig zu bezahlenden Verträge wie beispielsweise für Strom oder Mobiltelefonie.