Gehäkelte Figuren
ORF
ORF
SOZIALES

Wenn Kinder sterben: Palliativ-Teams stützen

Mobile Kinder-Palliativ-Teams betreuen lebensbedrohlich erkrankte Kinder und Jugendliche und deren Familien. Die Verantwortlichen wollen das Tabuthema „Sterben im Kindesalter“ mehr in die Öffentlichkeit rücken und fordern Verbesserungen.

Die mobilen Kinder-Palliativ-Teams geben seit sieben Jahren Kindern und deren Familien in der Steiermark Halt und Unterstützung in schwieriger Zeit – das geschah auch bei Familie Kruschinski.

„Da ist jemand, der hilft“

Karin und Christian Kruschinski verloren ihren schwer behinderten Sohn Alexander nach jahrelanger Pflege zu Hause Anfang Februar im Alter von 17 Jahren. Für die Unterstützung und Begleitung durch das Kinder-Palliativ-Team sind die Eltern noch immer dankbar: „Wo wir uns wirklich bewusst waren, dass wir dieses Netz haben, dass jemand da ist, der hilft“, sagt Karin Kruschinski, und Christian Kruschinski ergänzt: „In der letzten Stunde haben wir eigentlich das Glück gehabt, dass das mobile Kinder-Team dann wirklich bei uns war, und da muss ich wirklich ein großes Dankeschön sagen.“

„Wir werden sicher noch weiter wachsen“

Bei Info-Ständen in Graz und Leoben machten Kinder-Palliativ-Teams, der Verein „Kinder.leben auf Zeit“ und der Kinderhospiz-Verein jetzt auf ihre Anliegen aufmerksam: Man will das Tabuthema aufbrechen und wirbt auch um finanzielle und personelle Unterstützung.

Sterben im Kindesalter

Sterben im Kindesalter ist nach wie vor ein Tabu-Thema. Doch seit sieben Jahren sind in der Steiermark sogenannte mobile Kinder-Palliativ-Teams im Einsatz. Sie betreuen lebensbedrohlich erkrankte Kinder und Jugendliche und ihre Familien und geben ihnen dabei vor allem Halt und Unterstützung. Sie fordern auch eine Verbesserung der Versorgungslage.

Die Versorgung mit mobilen Palliativteams sei in der Steiermark gut, so Johann Baumgartner von der Palliativbetreuung Steiermark, und „wir werden sicher noch weiter wachsen, weil dieses Angebot, zu Hause Unterstützung und Betreuung zu bekommen, für die Eltern und die Kinder ganz etwas wichtiges ist“.

Mehr Palliativ-Betten in Planung

Nötig seien aber auch Palliativ-Betten, um betroffenen Familien in extrem belasteten Zeiten Entlastung zu verschaffen. Man sei dabei, diese Betten zu schaffen, heißt von Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): „So werden wir in Graz ausbauen – vier zusätzliche Betten –, und in Leoben werden zwei zusätzliche Betten dazu kommen.“

In Diskussion ist derzeit auch, österreichweit zwei bis drei Kinder-Hospiz-Zentren zu schaffen: „Wir werden uns mit den anderen Bundesländern zusammensetzen und uns genau überlegen, wo es diese Zentren geben wird, und wir sind offen dafür“, so Bogner-Strauß.