Die 68-Jährige aus dem Bezirk Murtal lernte im Juli 2021 über eine Internet-Partnervermittlungsagentur einen angeblich 63-jährigen amerikanisch-schweizerischen Doppelstaatsbürger kennen, der angab, Geschäftsführer einer großen amerikanischen Firma zu sein und ein Großprojekt in der Türkei am Laufen zu haben. Diesbezüglich erwarte er einen Gewinn von mehreren Millionen Euro.
Geld überwiesen und Bargeld an Unbekannte übergeben
Der Täter baute ein Vertrauensverhältnis zu der Frau auf. Die beiden kommunizierten über Telefon und Mail. Dabei begann der Mann immer wieder, diverse Notsituationen zu erfinden und und brachte die 68-Jährige somit dazu, mehrmals Geld auf derzeit unbekannte Konten zu überweisen und auch Bargeld an unbekannte Personen in Wien zu übergeben.
Frau brach Kontakt ab – Täter nicht mehr erreichbar
Der Täter stellte der 68-Jährigen Zinsen für das „geliehene“ Geld in Aussicht. Die 68-Jährige nahm auch selbst Kredite auf, um dem Mann immer wieder Geld überweisen zu können. So dürfte die Schadenssumme eine Höhe von rund 250.000 Euro erreicht haben. Als die Frau dem Verdächtigen mitteilte, dass sie nun kein Geld mehr habe, brach er den Kontakt ab und war für die Frau nicht mehr erreichbar. Daraufhin erstattete die 68-Jährige die Anzeige. Bei den Dokumentenkopien des Täters dürfte es sich um Fälschungen handeln.
Polizei rät zu mehr Vorsicht
Bei diesem Partnervermittlungsbetrug („Love Scam“) wird das spätere Opfer in eine Affäre verwickelt und in weiterer Folge dann finanziell ausgebeutet. Die Kontaktaufnahme erfolgt oft auf Social-Media-Portalen oder Partnervermittlungsbörsen. Nachdem eine Vertrauensbasis aufgebaut wurde, wird oft um finanzielle Unterstützung ersucht. Dahinter stecken üblicherweise perfekte Betrüger.
Die Polizei rät, seine eigene Identität im Internet zu schützen. Keine persönlichen Fotos mit möglichen Täter auszutauschen. Vor einem persönlichen Treffen sollten immer Telefonate geführt werden. Erste Treffen sollten immer an öffentlichen und/oder gut besuchten Orten stattfinden. Außerdem sollte man sich nicht scheuen, Anzeige zu erstatten!