Gericht

Brände in zwei Lokalen: Ex-Kellnerin verurteilt

In Graz ist am Donnerstag eine Frau vor Gericht gestanden, weil sie zwischen Dezember und Februar im Keller zweier Lokale Feuer gelegt haben soll. Sie wurde wegen schwerer Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe und fünf Monaten bedingter Haft verurteilt.

Im Februar brannte es im Keller eines bekannten Grazer Burger-Restaurants – laut Staatsanwalt entstand dabei ein Schaden von 60.000 Euro, laut Versicherung sogar von 190.000 Euro; schon Ende Dezember brannte es im Keller eines China-Lokals, ebenfalls in Graz – hier betrug der Schaden 9.000 Euro. In beiden Fällen sei das Feuer laut Anklage eindeutig gelegt worden, und in beiden Lokalen war die Angeklagte beschäftigt.

Geständnis erst nach belastendem Video

Bei Prozess am Freitag bestritt die 43-Angeklagte – sie wurde in Afghanistan geboren und lebt seit 2015 in Österreich – zunächst, dass sie die Brände gelegt hat. Danach drehte sich alles um ein Überwachungsvideo: Darauf ist die Angeklagte unmittelbar vor dem Brand im Keller des Burgerlokals zu sehen – in der Hand ein silberfarbenes Feuerzeug; unmittelbar nachdem sie schnell davongeht, beginnt es zu brennen; zu diesem Zeitpunkt waren in dem Lokal darüber 250 Gäste anwesend.

Tabletten nicht genommen

"Was diskutieren wir noch?“, fragte der Staatsanwalt noch während der Videovorführung, woraufhin sich die Angeklagte mit ihrer Anwältin zurückzog. Danach gab die Frau zu, die Brände gelegt zu haben. "Ich weiß nicht, was da mit mir los war“, sagt die 43-Jährige immer wieder; sie sei in psychologischer Behandlung und habe ihre Medikamente nicht regelmäßig genommen.

Das Urteil – fünf Monate bedingte Haft bei psychologischer Betreuung und eine Geldstrafe von 3.600 Euro – ist nicht rechtskräftig.​