Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP)
APA/MARIO BöHNER
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Politik

Schützenhöfer: Würdigungen zum Abschied

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hat am Freitag seinen Rückzug aus der Politik bekannt gegeben. Nach der Ankündigung wurde der 70-Jährige von vielen Seiten gewürdigt.

Hermann Schützenhöfer tritt ab: Seit mehr als 50 Jahren in der Politik, seit 2015 Landeshauptmann der Steiermark, legt er mit Anfang Juli sein Amt zurück – das gab Schützenhöfer am Freitag bekannt – mehr dazu in Drexler übernimmt im Juli von Schützenhöfer und in Hermann Schützenhöfer: Ein Leben für die Politik. Sein Nachfolger als Landeshauptmann und steirischer ÖVP-Chef wird Kulturlandesrat Christopher Drexler – mehr dazu in „Kronprinz“ Drexler rückt auf.

Van der Bellen: „Großer Dank“

Nach der Ankündigung wurde der 70-Jährige von vielen Seiten gewürdigt. Bundespräsident Alexander Van der Bellen etwa bedankte sich auf Twitter:

Nehammer: „Mutiger Reformer“

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wiederum würdigte den scheidenden Landeshauptmann als „mutigen Reformer“: Er habe viel für die Steiermark geleistet und diese „im wahrsten Sinne des Wortes neu geordnet“, wofür er zunächst viel Kritik einstecken habe müssen. Schützenhöfer habe aber bewiesen, dass eine „Linie, die man bereit ist durchzutragen“, auch dementsprechend von der Bevölkerung angenommen werde. Schützenhöfer sei ein „richtiger Landesvater für die Steiermark“ geworden, das werde auch dessen großes Erbe sein. Schützenhöfers Nachfolger Christopher Drexler würdigte Nehammer als „engagierter, intellektueller, begeisterter Politiker“.

Kogler: „Gute Gesprächsbasis“

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) betonte die „gute Gesprächsbasis, die in Zeiten großer Krisen besonders wichtig ist. Den Austausch über sozial-, wirtschafts- und umweltpolitische Fragen werden wir sicher weiterführen“, so Kogler.

Lang: „Respekt und Wertschätzung“

Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) würdigte Schützenhöfers Wirken „über Jahrzehnte mit ganzer Kraft und vollem Einsatz“ für die Steiermark und betonte, „die persönliche Zusammenarbeit mit ihm war von Respekt und Wertschätzung geprägt.“

Hermann Schützenhöfer und Anton Lang
ORF
Hermann Schützenhöfer und Anton Lang nach der Pressekonferenz

Für die Zukunft wünscht ihm Lang viel Gesundheit und schöne Stunden mit seiner Familie; außerdem hofft er, dass auch mit dem designierten Nachfolger Christopher Drexler (ÖVP) die Zusammenarbeit weitergeführt werden könne: „Es ist für uns eine neue Situation. Die Sozialdemokratie wird auch darüber beraten, aber ich gehe davon aus, dass wir diese Koalition sehr gut weiterführen können“, s0 Lang.

„Handschlagqualität“

KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler sagte: „Trotz aller politischer Differenzen war Hermann Schützenhöfer auch für die Opposition ein besonnener Landeshauptmann mit Handschlagqualität.“ Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl bedankte sich ebenfalls für die gute Zusammenarbeit, und NEOS-Klubobmann Niko Swatek wünschte Schützenhöfer „viel Gesundheit, Erholung und vor allem unvergessliche Stunden mit seinen Enkelkindern“.

Kunasek: „Tugenden, die aktuell fehlen“

Der steirische FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek gestand dem scheidenden Landeshauptmann zu, er habe „durchaus Tugenden gehabt, die der aktuellen Politik – insbesondere auf Bundesebene – fehlen. Beispielsweise gab es in großen Fragen eine Dialogbereitschaft mit den Oppositionsparteien“. Er sparte aber auch nicht mit Kritik am „starren, großkoalitionären System“ und einer „wenig innovativen Herangehensweise“.

„Authentisch und geradlinig“

Die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bedankte sich „für die jahrelange, überaus vertrauensvolle Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg. Hermann Schützenhöfer steht für Authentizität, Geradlinigkeit und Handschlagqualität“. Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) würdigte Schützenhöfer als eine „starke Persönlichkeit“ und „verlässlichen Partner“ für das Burgenland – er hoffe, dass der freundschaftliche Kontakt bestehen bleibt.

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) dankte ebenfalls „für die vertrauensvolle und freundschaftliche Zusammenarbeit“. Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) lobte Schützenhöfer als einen immer „verlässlichen Partner, wenn es darum ging, gemeinsam Projekte für unsere beiden Bundesländer Kärnten und Steiermark weiterzuentwickeln und gemeinsame Zukunftsperspektiven zu erarbeiten“.

Erzbischof Lackner dankt Schützenhöfer für Verdienste

Der steirische Diözesanbischof Bischof Krautwaschl sagte „Er wird uns fehlen“, und der Salzburger Erzbischof Franz Lackner dankte ihm für sein vielfältiges Engagement – mehr dazu in Erzbischof Lackner dankt Schützenhöfer für Verdienste (religion.ORF.at).