Hermann Schützenhöfer (ÖVP)
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SONNTAGSGESPRÄCH

Schützenhöfer: „War kein Landesfürst“

Auch auf regionaler Ebene lassen sich die großen Herausforderungen unserer Zeit beeinflussen, davon zeigt sich Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer überzeugt. Im Sonntagsgespräch spricht er auch über seinen Rückzug aus der Politik und die Zeit danach.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) zieht sich Anfang Juli aus der Politik zurück – das kündigte er Freitagvormittag in Graz an. Sein Nachfolger als Landeshauptmann und steirischer ÖVP-Chef wird Kulturlandesrat Christopher Drexler – mehr dazu in Schützenhöfer tritt ab, Drexler folgt nach und in „Kronprinz“ Drexler rückt auf.

Als Landesfürst habe er sich nie gesehen und wollte er auch nie sein, erzählt der 70-Jährige im Sonntagsgespräch mit ORF-Steiermark Chefredakteur Wolfgang Schaller: "Mich hat es sogar beim „Landesvater" früher immer gerissen. Aber wenn man Großvater ist, dann schmeichelt einem das schon.“

Schützenhöfer verteidigt Zentralspitäler

Nach sieben Jahren als steirischer Landeshauptmann und mehr als 50 Jahren in der Politik zieht sich Hermann Schützenhöfer Anfang Juli zurück. Sein Nachfolger, Christopher Drexler, steht vor einigen Herausforderungen, sagt Schützenhöfer: „Natürlich hinterlässt man Baustellen, sonst könnte ich ja das Land zusperren. Es ist nie alles erledigt. Sicherlich wird die Frage der Elementarpädagogik, der Bildung und Forschung, wird die Frage der Gesundheitsversorgung, wo natürlich viel Kleingeld in der Diskussion gewechselt wird, zu klären sein. Wir wollen, dass wir das Beste vom Besten in den Spitälern haben, aber das können nur Zentralspitäler sein.“

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer im Gespräch mit Chefredakteur Wolfgang Schaller

Ruf nach Stabilität auf Bundesebene

Ein gutes Netzwerk nach Wien, zur Bundesregierung, sei entscheidend für die anstehenden Projekte, ist Schützenhöfer überzeugt. Es komme, wie so oft im Leben, auf den richtigen Ton an und den könne sich der Bund in der Steiermark abschauen, so der scheidende Landeshauptmann: „Bei uns funktioniert die Zusammenarbeit, mit der SPÖ, mit den Sozialpartnern, ausgezeichnet. Auf der Bundesebene haben die ja auch, mit der Steuerreform, Familienreform, mit dem Teuerungsausgleich, jetzt – mit den 11 Milliarden, die wir brauchen um die kalte Progression abzustellen, viel gemacht. Aber bevor es soweit ist, streiten sie zu viel in der Öffentlichkeit. Das ist nicht gut.“