Vor sechs Jahren bekam Werner Gollner wegen einer Erkrankung eine neue Leber. Alle drei Monate geht er seitdem zur Kontrolle ins Transplant-Center am Landeskrankenhaus Graz. Am Anfang war er der Operation gegnüber skeptisch, erzählt er.
Um ein Drittel weniger Leber-Transplantationen
„Nach dem dritten Mal habe ich erst unterschrieben und heute bin ich wirklich froh, dass ich das gemacht habe. Die ersten zwei, drei Wochen nach der Transplantation ging es mir nicht gut, dann hat es ein halbes Jahr gedauert, nach einem Jahr geht es mir nun wirklich gut.“ Bis dahin sei aber viel Unterschützung notwendig gewesen sagt Herr Gollner: „Meine Familie, meine Frau, meine Kinder, meine Enkelkinder und natürlich das Ärzteteam haben sehr geholfen. All diese Leute sind mir zur Seite gestanden, sie haben mir eigentlich das Leben gerettet.“
Die Zahl der Transplantationen ist durch die Pandemie weniger geworden, Menschen mussten länger auf ein Organ warten, doch inzwischen habe sich die Situation wieder verbessert, sagt Daniela Kniepeiss vom Tansplant-Center Graz: „Wir haben natürlich gemerkt, das während der Pandemiezeit wesentlich weniger Spender als zuvor zur Verfügung waren. Wir konnten etwa bei Lebertransplantationen um ein Drittel weniger transplantieren als vor der Pandemie. Langsam wird es wieder besser und wir kommen allmählich wieder zu unseren Zahlen vor der CoV-Pandemie zurück.“
Derzeit warte man auf eine Spenderleber etwa drei Monate, auf eine Niere etwa drei Jahre. Das Transplant-Zentrum in Graz ist das einzige für die Region Süd, sagt Helmut Müller vom Tansplant-Center Graz: „Da gehört auch das Südburgenland, Kärnten und natürlich die gesamte Steiermark dazu, aber zum Beispiel auch Nierentransplantationen bei Kindern in Slowenien.“
In den vergangenen fünf Jahren wurden am im Grazer Zentrum 318 Organe transplantiert. Der Großteil der Organe kommt von Verstorbenen, aber es gibt auch Lebendspender wie Maria Neuherz. Als klar war, dass ihre junge Nichte dringend eine Niere braucht und sie als Spenderin in Frage kommt, hat sie nicht gezögert: Es hat immer das überwogen, dass ich helfen will. Die Hauptsache war, dass es meiner Nichte wieder gut geht."