Mähroboter
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Chronik

Rasenroboter für Kleinkinder oft gefährlich

Der Verein „Große schützen Kleine“ warnt vor Rasenmäh-Robotern. Vor allem kleine Kinder werden von den selbstfahrenden Geräten mit ihren scharfen versteckten Messern regelrecht angezogen – genau darin liegt laut dem Verein die große Gefahr.

Sie sind praktisch, bequem und effizient, denn sie zerschneiden so gut wie alles, was ihnen in den Weg kommt. Doch genau da lauert die Gefahr: für Kleintiere und Insekten ebenso wie für Kinder. Rasenmähroboter boomen und sind eine echte Gefahr für Kinder. Die Stiftung Warentest vergibt in einer aktuellen Überprüfung für viele Geräte sehr schlechte Noten in puncto „Sicherheit“.

Nachgebaute Kinderarme zerschnitten

Im Test zerschnitten manche Exemplare sogar hölzerne Kinderarme und nachgebaute krabbelnde Füßchen. Der Verein „Große schützen Kleine“, eine Institution für Unfallprävention und Gesundheitsförderung im Kindes- und Jugendalter, setzte sich mit der lautlosen Gefahr im Garten auseinander. Auf Buben dürften die Mähgeräte eine wesentlich höhere Faszination ausüben als auf Mädchen, denn neun von zehn verletzten Kindern sind männlich. Jedes zweite betroffene Kind laut der Studie des Vereiens „Große schützen Kleine“ ist jünger als fünf Jahre alt, sagt Peter Spitzer vom Verein „Große schützen Kleine“.

Amputationen und Sehnendurchtrennungen

Laut Spitzer sind solche Rasenmäher-Roboter eine reale Gefahr für Kinder, die lebenslange Dauerschäden verursachen könne. „Das Problem beim Rasenroboter ist, dass Kinder mit ihren kleinen Fingern oder Zehen hingreifen, der Rasenmäher erkennt das aber nicht als Hindernis, er erkennt auch kleine Äste nicht als Hindernis sondern soll darüber hinwegmähen und so kann das auch bei den Fingern oder Zehen der kleinen Kinder der Fall sein.“

Auf der Kinder und Jugendchirurgie am Landeskrankenhaus Graz gab es laut Spitzer in den vergangenen Jahren etwa 35 Fälle mit Verletzungen bei Kindern durch Mähgeräte, jede siebente Verletzung sei auf einen Rasenroboter zurückzuführen gewesen, so der Experte. „Es gibt auch immer wieder sehr schwere Verletzungen. Das geht von Amputationen und Teilamputationen von Fingern bis hin zu schweren Schnittverletzungen und Sehnendurchtrennungen bei Zehen und Füßen.“

Geräte „kindersicher“ programmieren

Der Sicherheits-Experte rät generell: Kinder sollten sich während des Mähens auf keinen Fall unbeaufsichtigt im Garten aufhalten. Mähroboter sollten so programmiert werden, dass sie mähen, wenn die Kinder im Kindergarten, in der Schule oder im Haus sind. Weiters sollen die Geräte für Kinder unerreichbar in einem verschlossenen Gerätehaus oder im Keller aufbewahrt werden.