Stau Spielfeld
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Verkehr

Pfingstreiseverkehr: Ein Toter, wenig Staus

Das Pfingstwochenende hat in der Steiermark weniger Verkehrsaufkommen und weniger Staus gebracht als erwartet. Erstmals seit drei Jahren gab es zu Pfingsten auf den steirischen Straßen jedoch wieder ein Todesopfer zu beklagen.

Zwar gab es auch an diesem Pfingstwochenende viele Unfälle, die Zahl hielt sich laut Polizei aber in Grenzen. Häufig waren Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer verwickelt. Im Bezirk Leibnitz etwa wurde ein erst 13-Jähriger, der mit einem E-Motorrad unterwegs war, schwer verletzt, der Bursche war laut Polizei alkoholisiert – mehr dazu in 13-Jähriger Alk-Lenker prallte gegen Baum.

Unfall bei Überholmanöver

Ebenfalls im Bezirk Leibnitz, in Gleinstätten, verunglückte eine 62 Jahre alte Frau aus Deutschland mit ihrem Motorrad schwer. Die Frau wollte offenbar zu einem Überholmanöver ansetzen, als ein 23 Jahre alter Autofahrer mit seinem Pkw von einer Zufahrtstraße auf die Landesstraße einfuhr und dann links in eine Seitenstraße abbiegen wollte. Es kam zum Zusammenstoß zwischen dem Auto und dem Motorrad. Die 62 Jahre alte Motorradfahrerin stürzte und wurde schwer verletzt.

Motorradlenker erlitt Polytrauma

Am Pogusch im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag wurde am Samstag ein Motorradlenker beim Zusammenstoß mit einem Pkw so schwer verletzt, dass er bewusstlos auf der Straße liegen blieb. Der 59-jährige Motorradfahrer aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag war auf der Passhöhe Pogusch unterwegs, als er aus bisher ungeklärter Ursache mit dem PKW einer vierköpfigen Familie aus Wien zusammenprallte. Ersthelfer versorgten den Mann, anschließend wurde er mit dem Hubschrauber mit Verdacht auf ein Polytrauma ins LKH Graz geflogen. Die Familie blieb unverletzt.

Am Sonntag kam bei Greith nahe Mariazell ein 69-jähriger Motorradfahrer aus Wien auf der B24 zu Sturz. Dabei wurde der Motorradfahrer über die Leitschiene geschleudert und kam fünf Meter unter der Straße auf einer Böschung zu liegen. Der Lenker wurde ins LKH Bruck gebracht.

Mit E-Auto gegen Lichtmast

In Dietmannsdorf in der Weststeiermark geriet der Lenker eine E-Autos aus noch ungeklärter Ursache auf eine Verkehrsinsel auf der Sulmtal Straße (B74) und prallte in weiterer Folge gegen einen Lichtmasten. Verletzt wurde bei diesem Unfall aber niemand. Das Fahrzeug musste abgeschleppt, der Lichtmasten repariert werden – die Arbeiten dauerten rund zwei Stunden an.

Auffällig viele Unfälle im Bezirk Liezen

Zu vielen Unfällen mit Motorrädern kam es heuer zu Pfingsten vor allem im Bezirk Liezen. So verunglückte ein 75 Jahre alter Obersteirer mit seinem Motorrad. Er war auf der B75 von Irdning nach Trautenfels unterwegs und stieß mit einem Pkw zusammen. Der Autolenker wollte links in eine Hauseinfahrt einbiegen, dabei kam es zur Kollision mit dem entgegenkommenden Motorrad. Der Motorradfahrer stürzte und wurde in das Landeskrankenhaus Rottenmann gebracht.

Motorradfahrer stieß gegen Radfahrer

Ebenfalls im Bezirk Liezen stieß am Pfingstmontag ein Radfahrer mit einem Motorrad zusammen. Ein polnischer Staatsbürger, der in Niederösterreich lebt, war mit seinem Motorrad auf der Landesstraße zwischen Weißenbach und Ramsau unterwegs. Er geriet mit seinem Motorrad ins Rutschen und lenkte das Fahrzeug in eine angrenzende Wiese. Dabei touchierte er mit seinem Gepäckkofer einen 64 Jahre alten Radfahrer. Diese wurde verletzt ins Krankenhaus nach Schladming gebracht, der 51 Jahre alte Motorradlenker blieb laut Polizei unverletzt.

Wohnmobil prallte gegen Pkw

Ein weiterer Unfall mit einem Wohnmobil ereignete sich ebenfalls im Bezirk Liezen. In Stainach stießen ein Auto und ein Wohnmobil zusammen. Der 72 Jahre alte Niederländer wollte mit dem Wohnmobil die B320 queren, dabei prallte er gegen das Auto eines 58 Jahre alten Lenkers aus Graz. Dieser wurde verletzt in das Krankenhaus gebracht. Einen spektaktulären Unfall mit einem Sattelzug gab es Sonntagabend auf der Südautobahn bei Gleisdorf. Mehr dazu in Sattelschlepper mit Tomaten umgekippt.

Kontrollen in Spielfeld führten zu Wartezeiten

Auch der Rückreiseverkehr aus den Pfingstferien machte sich vor allem am Grenzübergang Spielfeld bei der Einreise aus Slowenien nach Österreich bemerkbar. Hier betrug die Wartezeit am Montag zum Teil bi szu 45 Minuten, die erwarteten Staus blieben laut Landespolizeidirektion Steiermark aber aus. Die Corona-Kontrollen am Grenzübergang Spielfeld sind zwar Geschichte, die Grenzkontrollen sind aufgrund der laut Polizei „anhaltenden Migrationslage“ aber geblieben, so waren die stichprobenartigen Kontrollen am Grenzübergang Spielfeld der größte Bremser bei der Heimreise aus dem Süden, sagte Silvia Schober von der Polizeiinspektion Spielfeld (Bezirk Leibnitz):

„Teilweise sind die Autofahrer nicht davon in Kenntnis, dass die Grenzkontrollen verlängert wurden – mit diesen ist bis November 2022 zu rechnen. Es würde natürlich die Wartezeiten verkürzen, wenn man die Reisedokumente vorbereitet, wenn man sich der Grenzkontrolle stellt“, rät Schober.

Ein Verkehrstoter

Ansonsten gab es am Pfingtmontag auf den Hauptreiserouten durch die Steiermark zwar viel Verkehr, aber keine außerordentlichen Verzögerungen; auch nicht bei den Baustellen auf der Pyhrn-Autobahn, so ASFINAG-Sprecher Walter Mocnik: „Ein Grund dafür könnte unsere Informationsoffensive im Vorfeld sein. Es könnten sich viele gedacht haben, dass sie antizyklisch fahren, also eher zu untypischen Zeiten und so einem Stau ausweichen“, meinte Mocnik.

Zum ersten Mal seit 2019 gab es zu Pfingsten in der Steiermark wieder einen Verkehrstoten. Ein 72-jähriger Mopedfahrer ist am Samstagabend bei Pischelsdorf im Bezirk Weiz tödlich verunglückt. Mopedfahrer nach Sturz gestorben. Vor drei Jahren, am letzten vollwertigen Reisewochenende zu Pfingsten vor Corona, hatte es vier Verkehrstote und 109 Verletzte bei 92 Unfällen gegeben. Dazu 8.149 Geschwindigkeitsübertretungen und 30 Führerscheinabnahmen. Die genaue Pfingstbilanz 2022 will die Polizei im Laufe des Dienstag vorlegen.