Chronik

Arche Noah-Anwalt: Keine Spenden missbraucht

Nach der Hausdurchsuchung in der Grazer Arche Noah – es geht um Untreue, Tierquälerei und Nötigung – hat sich nun der Rechtsanwalt des Tierheimes zu Wort gemeldet: Er versichert, dass keine Spendengelder missbraucht worden seien.

Hans-Jörg Bacher von der Staatsanwaltschaft Graz hatte am Dienstag eine Hausdurchsuchung in der Arche Noah bestätigt: Das Land Steiermark war über die möglicherweise strafrechtlich relevanten Vorgänge informiert worden, und die zuständige Fachabteilung hatte schließlich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Ermittlungen gegen mehrere Verdächtige

Konkret wird gegen den Obmann des Vereins und Chef des Tierheims, dessen Frau, die die Tierklinik führt, und einen weiteren involvierten Tierarzt ermittelt; auch gegen Verein und Tierklinik selbst werde ermittelt.

Laut Bacher geht es beim Vorwurf der Tierquälerei unter anderem darum, dass diverse Eingriffe bei Haustieren medizinisch vielleicht nicht notwendig gewesen sein könnten. Im Fall der Untreue werden sehr hohe Veterinärkosten unter die Lupe genommen, und bei der Nötigung geht es darum, ob der Chef seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglicherweise zu einer CoV-Schutzimpfung gedrängt haben könnte, führte Bacher aus.

Datenträger und Unterlagen sichergestellt

Nach der Hausdurchsuchung am Dienstag folgt laut Bacher nun die Auswertung der sichergestellten Beweismittel: „Es wurden wie üblich bei derartigen Maßnahmen Datenträger und Unterlagen sichergestellt, die werden nun ausgewertet. Es werden auch Zeugen noch zu befragen sein.“

Anwalt: „Keine Spendengelder missbraucht“

Der Verein Aktiver Tierschutz hat aktuell rund 7.000 Mitglieder. Durch die Vorwürfe fürchtet der Rechtsanwalt der Beschuldigten, Friedrich Filzmaier, um die Existenz des Vereins – denn dieser lebe zu fast 70 Prozent von Spendengeldern.

„Arche Noah“: Vorwürfe gegen Tierheim

Den Verantwortlichen des Grazer Tierheims „Arche Noah“ wird unter anderem vorgeworfen, Haustiere gequält und genötigt sowie Spendengelder veruntreut zu haben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Graz. Die Betroffenen bestreiten die Vorwürfe.

Filzmaier geht davon aus, dass alle Vorwürfe widerlegt werden können, zudem verspricht er, dass es keine missbräuchliche Verwendung von Spendengeldern gegeben habe: „Ich möchte in diesem Zusammenhang vor allem betonen, dass sich allfällige Spender und Unterstützer des Vereines keine Sorgen in irgendeiner Weise machen müssen hinsichtlich ihrer Spendengelder – die Spenden werden völlig transparent verwaltet, hier erfolgt eine völlig nachvollziehbare Abrechnung, die mehrfach überwacht wird, sodass völlig auszuschließen ist, dass eine zweckwidrige Verwendung erfolgt.“

Lang fordert „restlose Aufklärung“

Von Seiten des Landes betont man, dass das Tierheim nicht dem Land Steiermark gehört und dass das Land auch nicht am Verein Aktiver Tierschutz beteiligt ist. Dennoch ist der für Tierschutz zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) besorgt: "Die Vorgänge rund um die Arche Noah erfüllen mich, insbesondere im Hinblick auf das Wohl der dort untergebrachten Tiere, mit größter Sorge. Es ist Aufgabe der Staatsanwaltschaft und der Behörde, alle Vorwürfe restlos aufzuklären. Als Tierschutzreferent ist für mich klar, dass wir als Land Steiermark weiterhin alles unternehmen werden, dass die Tiere auch in Zukunft bestens versorgt sind.“

Fiala-Köck: „Abwarten“

Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck wiederum teilte am Mittwoch via Aussendung mit: „Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Ergebnisse des staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens abzuwarten. Gleichzeitig werden von behördlicher Seite weitere Erhebungen durchgeführt. Allfällige vereinsrechtliche Unstimmigkeiten sind auf Basis des Vereinsgesetzes von den Betroffenen zu klären.“