Martin Hinteregger
LAURENCE GRIFFITHS / AFP / picturedesk.com
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Chronik

Hinteregger trennt sich von Grazer FPÖ-Mann Sickl

Fußball-Teamspieler Martin Hinteregger hat eine Geschäftsbeziehung zu dem früheren Grazer FPÖ-Gemeinderat Heinrich Sickl abgebrochen und sich von rechtem Gedankengut distanziert. Auslöser dafür war ein Bericht eines deutschen Journalisten.

„Ich habe durch meine Zeit im Profifußball und auch privat Freunde auf der ganzen Welt, und weise Anschuldigungen, dass ich rechts orientiert bin, klar ab, und setze mich weiter gegen jegliche Art der Diskriminierung ein!“, schrieb Hinteregger am Donnerstag in den sozialen Netzwerken.

„Hinti-Cup“

Damit reagierte der 29-jährige Verteidiger in Diensten des deutschen Bundesligisten Eintracht Frankfurt auf einen Bericht des Journalisten Michael Bonvalot. In dessen Blog „Standpunkt“ wurde Hintereggers Geschäftsbeziehung zum Grazer Lokalpolitiker Heinrich Sickl (FPÖ) beim Hobby-Fußballturnier „Hinti-Cup“ thematisiert. Sickl hatte 2018 für Schlagzeilen gesorgt, weil er in Graz Räumlichkeiten an die rechtsextreme Identitäre Bewegung vermietet hatte; bis voriges Jahr saß er für die Freiheitlichen im Grazer Gemeinderat.

„Es ist unglaublich, dass ein Unbekannter solche Dinge über mich behaupten kann“, heißt es in einer Erklärung von Hinteregger. Er habe „keine Kenntnisse über vergangene oder zukünftige Aktivitäten“ seitens der Familie Sickl und wolle lediglich ein Fußballturnier stattfinden lassen und mehr nicht.

Alle Geschäftsbeziehungen abgebrochen

„Jegliche Geschäftsbeziehung zur Familie Sickl wird aufgrund des aktuellen Wissensstandes mit sofortiger Wirkung abgebrochen, und die Veranstaltung ‚Hinti-Cup‘ wird alternativ geprüft, um eine weitere Vorgehensweise zu klären“, schrieb der österreichische Teamspieler.

Laut einem aktuellen Auszug aus dem österreichischen „Register der wirtschaftlichen Eigentümer“, die vom Finanzministerium erstellt werden, sind Hinteregger und Heinrich Sickl zu je einem Drittel an der „Hinti Event GmbH“ beteiligt, ein weiteres Drittel hält eine Gastronomin. Über die „Hinti Event GmbH“ organisiert der Eintracht-Abwehrchef eine Fan-Veranstaltung mit Musikfest vom 16. bis 19. Juni in seinem Heimatdorf Sirnitz in Oberkärnten.

Sickl weist Anschuldigungen zurück

In den sozialen Medien bezeichnete Heinrich Sickl die Anschuldigungen als „demokratiepolitischer Skandal“ – er sprach von Hetze gegenüber seiner Person.

Weiters schrieb er, dass er den „Hinti-Cup“ als Unternehmer und Veranstalter austragen wollte und dabei keine Politik vertreten wollte. Zudem gab er bekannt, dass er sich vollständig aus der Organisation zurück ziehe.