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Politik

Erneuerbare Energien: Steirische Hilfe für Serbien

Als Beitrittskandidat muss Serbien die Klimaziele der EU erfüllen, und auch das Pariser Klimaabkommen wurde unterzeichnet. Im Bereich der Erneuerbaren Energien bekommt Serbien nun Unterstützung aus der Steiermark.

Seit zehn Jahren ist Serbien EU-Beitrittskandidat, und Serbien auf dem Weg in die EU zu begleiten, ist Ziel der Westbalkanstrategie des Landes Steiermark. Bereits am Mittwoch wurde in Novi Sad ein Partnerschaftsabkommen mit der autonomen Provinz Vojvodina unterzeichnet – mehr dazu in Steiermark will Serbien am Weg in EU unterstützen.

Green Tech-Cluster sieht viel Potential

Ein großer Brocken auf dem Weg in die Europäische Union ist der Umstieg in Richtung CO2-Neutralität – hier hat das Land noch großen Nachholbedarf. Dieses Potential wollen steirische Unternehmen nutzen: Vertreter des Green Tech-Clusters, dem 270 steirische Unternehmen angehören, präsentierten daher am Donnerstag in der serbischen Handelskammer in Belgrad steirische Lösungen.

„Serbien startet bei vergleichsweise niedrigem Niveau, macht aber jetzt einen großen Sprung, damit bieten sich viele Chancen für steirische Unternehmen. Das sehen wir, hier wird Bewusstsein geschaffen, hier werden große Investitionen im Bereich Infrastruktur zu tätigen sein, die Automobilindustrie, die sich hier ansiedelt, will klimaneutral produzieren, aber auch die Fernwärme ist umzustellen“, so Green Tech-Cluster Geschäftsführer Bernhard Puttinger.

Großes Interesse am Tourismusstandort Steiermark

Aber nicht nur im Bereich der Erneuerbaren Energien, sondern auch im Tourismus soll künftig kooperiert werden, so ein Ergebnis eines Treffens zwischen Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) und der serbischen Premierministerin Ana Brnabic: „Es gab großes Interesse von serbischer Seite am Tourismusstandort Steiermark. Man sieht, dass wir hier erfolgreich sind und möchte in diesem Bereich von uns lernen. Es wurde beispielsweise die Tourismusausbildung angesprochen, wo es konkretes Interesse daran gibt, Schülerinnen und Schüler aus Serbien an die steirische Tourismusschule zu bekommen, und hier haben wir weitere Gespräche vereinbart“, sagt Eibinger-Miedl.

Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) und die serbische Premierministerin Ana Brnabic
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Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) und die serbische Premierministerin Ana Brnabic

Ausbau der Bahnverbindung Graz – Belgrad

Zentrales Anliegen der steirischen Wirtschaftsdelegation war auch der Ausbau der Bahnverbindung zwischen Belgrad und Graz, auch um im Export stärker zu werden – bei den Exportländern liegt Serbien aktuell nur auf Platz 33. „Serbien hat hier konkret erste Schritte gesetzt und nimmt den Bau der Eisenbahnstrecke bis zur kroatischen Grenze in Angriff und wir haben darüber hinaus vereinbart, dass wir von steirischer Seite über unsere Partner in Slowenien und Kroatien diese Strecke vom Norden aus vorantreiben“, so die Wirtschaftslandesrätin.

Aktuell muss auf Schiene über Budapest gefahren werden – eine direkte Bahnverbindung zwischen Österreich und Serbien soll nun auch auf die Agenda der Alpen Adria Allianz, deren Vorsitz aktuell die Steiermark inne hat.