Täglich werden in der Steiermark 90 Liter Blut benötigt – gespendet werden derzeit aber nur 65 Liter, und das seit vielen Wochen bzw. Monaten, erklärt der Leiter des Blutspendedienstes beim Roten Kreuz, Christian Steinscherer.
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In seiner zwölfjährigen Amtszeit habe er einen so negativen Trend beim Blutspenden noch nie erlebt: „Am Anfang haben uns die Spender gefehlt, die selbst an Corona erkrankt sind – dann bist du auch bei der Blutspende für einen bestimmten Zeitraum nicht zugelassen. Und jetzt ist natürlich die erfreuliche Situation für alle, dass wir unsere Freiheit wieder zurück haben, aber genau da beißt es uns ein bisschen hinein, wenn alle jetzt ihr Leben nachholen: Wir brauchen Menschen, die zur Blutspende kommen.“
Viele Operationen werden nachgeholt
Derzeit werden viele Operationen nachgeholt, die aufgrund der Pandemie verschoben worden seien, so Steinscherer; durch die bevorstehende Reisezeit und die wärmeren Temperaturen würde die Bereitschaft in der Bevölkerung weiter sinken. Der Lagerbestand an Blutkonserven sei knapp: „Wir haben ca. 500 Konserven aller Blutgruppen auf Lager. Ideal wäre es natürlich, wenn wir 750 oder 1.000 Konserven hätten, dann würden wir uns keine Sorgen machen.“
In den letzten Jahren habe man es geschafft, in den Monaten Mai und Juni die Lagerbestände aufzustocken, um über den Sommer zu kommen: „Wir befürchten, wenn wir nicht wirklich großzügig unterstützt werden in den nächsten Wochen, dass wir größere Engpässe im Juli und August bekommen werden.“