Großbrand in Liezen
Feuer Liezen-Stadt
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Chronik

Falsch entsorgter Müll brandgefährlich

Nach dem Großbrand Montagabend in einem Altstoffsammelzentrum in Liezen laufen die Ermittlungen zur Brandursache. Brände in Altstoffsammelzentren häuften sich zuletzt – die größte Gefahr geht dabei von falsch entsorgtem Müll aus.

Bis 4.00 Uhr waren die Feuerwehren mit dem Löscheinsatz in Liezen beschäftigt: Plastik von Siloballen stand in Vollbrand, die Hallendecke stürzte ein. Fest steht, dass der Brand dort ausgebrochen ist, wo Sperrmüll gelagert wurde, so Reinhold Binder, der Bereichsfeuerwehrkommandant von Liezen.

Spraydosen explodierten

Zuerst war Löschwasser knapp – „und so hat man von der 450 Meter entfernten Enns sieben Zubringerleitungen gelegt – das war eine sehr große Herausforderung“, betont Binder. Ein zusätzliches Problem für die 182 Feuerwehrleute aus 17 Wehren: Der Sperrmüll, der in Vollbrand stand, war noch nicht vorsortiert. „Da sind diverse Dinge wie Spraydosen oder Autobatterien drin, und beim Brandverlauf hat man immer wieder gehört, dass Spraydosen und andere Dinge explodieren.“

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Großbrand in Liezen
BFV Liezen / Schlüßlmayr
Großbrand Liezen
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BFV Liezen / Schlüßlmayr
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Auch wenn hier keine Personen zu Schaden kamen – die Gefahr, vor allem durch falsch entsorgte Batterien, ist in Altstoffsammelzentren allgegenwärtig, erklärt Herbert Hasenbichler von der Brandverhütung Steiermark: „Wir gehen aufgrund einer Studie davon aus, dass etwa 20 Stück Gerätebatterien und 0,5 Stück Lithium-Ionen-Batterien pro Tonne Restmüll in Altstoffsammelzentren geliefert werden. Das bedeutet hochgerechnet, dass wir in diesen Zentren in etwa mit einigen hunderttausend Batterien zu rechnen haben.“

Fünf bis zehn Brände jährlich

Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ruft die Bevölkerung einmal mehr eindringlich dazu auf, Batterien ausschließlich in den dafür vorgesehenen Sammelboxen im Handel oder bei Altstoffsammelzentren getrennt zu entsorgen. Die oftmals unscheinbaren Brandstifter befinden sich in Spielkonsolen und Controller, Heimwerkergeräten, ferngesteuerten Autos, Drohnen, Küchen- und Haushaltsgeräten, Smartphones, singenden Grußkarten oder Gartengeräten.

In den letzten zehn Jahren haben sich Brände in Recyclingfirmen verzehnfacht, wie Studien der Montanuniversität Leoben belegen: Fünf bis zehn Brände in Altstoffsammelzentren gibt es pro Jahr – die letzten gehäuft in Hartberg/Fürstenfeld, Weiz, Leoben und jetzt in Liezen. Betreiber in Altstoffzentren rüsten nun auch auf, installieren teilweise auf freiwilliger Basis automatische Löscheinrichtungen.

Landen die Lithiumbatterien im Restmüll, sei das aber dennoch brandgefährlich, denn sie können sich durch Reibung entzünden und ein Feuer entfachen – und das kann in der eigenen Wohnung oder auch im Müllwagen oder schlussendlich eben auch in den Abfallwirtschaftsbetrieben passieren.