Im Operationssaal des Katholischen Krankenhauses St. Johann Nepomuk in Erfurt bereiten Aerzte und eine Schwester am Samstag (28.10.2000) eine Operation mit dem OP-Roboter CASPAR (Computer Assisted Surgical Planning and Robotics) vor. Das Erfurter Krankenhaus ist das Erste in ThŸringen, in dem mit UnterstŸtzung eines Chirurgie-Roboters bei Kreuzbandoperationen dem Chirurgen die Arbeit beim FrŠsen und Bohren im Knochen, wo hšchste PrŠzision erforderlich ist, erleichtert wird. dpa/lth (Digitale Fotografie)
APA/dpa/Archiv/Martin Schutt
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Wissenschaft

Roboter bei immer mehr OPs im Einsatz

In Graz findet bis Freitag ein internationaler Chirurgie-Kongress statt. Ein Schwerpunkt widmet sich der Roboterchirurgie, die auch in der Steiermark zunehmend eingesetzt wird.

Sie heißen Davinci oder Hugo und sind mehrere hundert Kilo schwer: Operationsroboter, mit denen so manche Operation bereits besser durchgeführt werden könne als von Menschenhand, so Hubert Hauser, Vorstand der österreichischen Gesellschaft für Chirurgie.

Viele Vorteile

Die Operationsgeräte werden durch ein Röhrchen in den Körper eingeführt, der Arzt steuert den Roboterarm, an den sie angeschlossen sind, mit einem Joystick: „Die Vorteile sind: Der Roboter hat einen wesentlich höheren Bewegungsradius im Vergleich zur menschlichen Hand. Er kann viel präziser operieren, man kann über verschiedene Vergrößerungsmöglichkeiten Dinge visualisieren, herausholen, besser darstellen, in Winkeln des Körpers hineinschauen, die man sonst nicht sieht.“

Auf einer Leinwand in einem Hšrsaal im LehrgebŠude des Virchow-Klinikums in Berlin wird am 13.12.2013 eine Bandscheibenoperation an der HalswirbelsŠule eines Patienten Ÿbertragen. Die Operation findet im neuen Robotik-Operationssaal der Charite statt, der an diesem Tag vorgestellt wurde. Foto: Tim Brakemeier/dpa +++(c) dpa – Bildfunk+++
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Minimalinvasive Eingriffe schonen den Patienten

Beim nun in Graz stattfindenden 63. Chirurgenkongress ist ein ganzer OP-Saal mit einem Hugo-Roboter auf einem Lkw aufgebaut, dort können Chirurgen das neue System ausprobieren. Bereits in Verwendung sind in Graz und Leoben zwei Da-Vinci-Roboter – verwendet werden sie „zur Zeit vorwiegend für urologische Operationen, sprich die totale Entfernung der Prostata. Hier ist diese Operation nahezu schon Standard, auf den anderen Gebieten sind wir noch in der Austestungsphase“.

Aktuell noch hohe Kosten

Hauser geht davon aus, dass die Operationsroboter mit fortschreitender Entwicklung und Nachfrage kleiner und billiger werden – derzeit koste ein Da-Vinci-System zwei bis 2,5 Millionen Euro. Längerfristig rechnen Mediziner damit, dass Operationsroboter bei immer mehr Eingriffen eingesetzt werden.