Das laut den Vorständen sehr gute Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr (Anfang April bis Ende März, Anm.) ermögliche weitere Investitionen in neue Technologien und den Ausbau des globalen Netzwerks an Niederlassungen, teilte das Vorstandstrio Gerald Hofer, Franz Mathi und Christian Grabner am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz im Headquarter in Hart bei Graz mit. Man sehe einen enormen Trend zur Automatisierung und Digitalisierung entlang von Wertschöpfungsketten. Gründe seien etwa das starke Wachstum im Onlinehandel und der anhaltende Mangel an Arbeitskräften.
Umsatzsteigerung von 57 Prozent
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von Knapp betrug 167,2 Mio. Euro (2020/21: 84,5 Mio. Euro). Der Umsatz kletterte von 1,06 Mrd. Euro um rund 57 Prozent auf rund 1,67 Mrd. Euro. Der Auftragseingang schlug mit 2,2 Mrd. Euro zu Buche. Das Ergebnis vor Steuern (EBIT) stieg um 124,8 Prozent von 79,15 auf knapp 178 Mio. Euro. Investiert wurden rund 79 Mio. Euro, eine Steigerung von 77 Prozent gegenüber den rund 45 Mio. Euro vom Vorjahres-Vergleichszeitraum.
Besonders positiv entwickelte sich die Auftragslage in Europa, in den Niederlanden, Großbritannien oder Italien, wo gleich mehrere große automatisierte Distributionszentren für Onlinehändler umgesetzt wurden. Auch Nordamerika habe sich zu einem wichtigen Standbein der Knapp-Gruppe entwickelt; auch die Umsätze in Lateinamerika, Asien, Australien und Südafrika legten 2021/22 weiter zu.
Zahlreiche Innovationen
Unter anderem wurden zuletzt ein automatisches Lagersystem und selbstfahrende Roboter für Palettentransporte entwickelt. Für den Bereich Onlinehandel und Fashion-Logistik sorgt ein Taschensorter, der Waren automatisch in Zielbehälter abwirft, für besonders kurze Lieferzeiten. In Micro und Nano Fulfillment Centern können Kunden in zehn bis 30 Minuten ihre Bestellung erhalten oder abholen – diese Systeme sind vor allem im Lebensmittelhandel bereits stark etabliert.
Auch für das Pharma-und Gesundheitswesen gibt es eine Neuheit am Markt: Ein Blisterautomat dosiert sicher und präzise einen Wochenvorrat an Medikamenten für Patienten und entlastet damit das Personal im Gesundheitswesen.
Weiterhin auf Personalsuche
Ende März 2022 beschäftigte Knapp weltweit 6.261 Mitarbeiter (Vorjahreszeitraum 5.286), davon mit 3.625 über die Hälfte in Österreich, bei steigender Tendenz: „Wir haben 2021 bekanntgegeben, dass wir rund tausend neue Mitarbeiter weltweit suchen, dieses Ziel haben wir auch erreicht. Dennoch sind wir noch nicht am Ziel unseres Mitarbeiteraufbaus angelangt“, sagte Finanzvorstand Christian Grabner.
„Wir suchen weiterhin im Bereich Mechatronik, Elektrik, Software, SPS-Programmierung, Projektmanagement sowie sogenannte ‚Inbetriebnehmer‘ mit hoher Reisebereitschaft für unsere weltweiten Anlagen.“ Knapp hat Standorte in Hart bei Graz, Leoben, Dobl, Raaba-Grambach, Klagenfurt und Wien und unterhält 62 internationale Niederlassungen. Um „hauseigenen“ Nachwuchs bemüht man sich mit der Schaffung von rund 50 neuen Lehrstellen.