Rettungsauto
ORF/Georg Hummer
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Wirtschaft

Teuerung gefährdet Rettungstransporte

Die Teuerung bei Treibstoffen wirkt sich nun auch auf die Rettungsdienste aus. Die Rettungs-Organisationen fordern daher eine rasche Abgeltung, da auf Sicht sonst auch eine Einschränkung der Krankentransporte nicht auszuschließen sei, heißt es beim Grünen Kreuz.

Erst am Freitag sind die neuen Inflationszahlen für Mai veröffentlicht worden: Sie liegen nun bei 7,7 Prozent. Damit ist die Teuerung im Mai so hoch gewesen, wie seit 1976 nicht mehr, Preistreiber waren einmal mehr die Treibstoffe – mehr dazu in Inflation stieg im Mai auf 7,7 Prozent (news.ORF.at).

Eine halbe Million Euro an Mehrkosten

Das bekommen mittlerweile auch die Rettungsdienste zu spüren. Beim steirischen Grünen Kreuz etwa spricht man allein beim Treibstoff von Mehrkosten im heurigen Jahr von über einer halben Million Euro. Um die gestiegenen Dieselkosten für die Krankentransporte bezahlen zu können, müsse man beim Grünen Kreuz Steiermark daher bereits auf die finanziellen Rücklagen zugreifen, sagt Geschäftsführer Gerhard Prall: „Wenn man das hochrechnet heuer: Ungefähr Mehrkosten bei Diesel um die 670.000 Euro mit dem gleichen Fahraufkommen.“

Erhöhung der Sozialversicherung zu gering

Pro Jahr absolviere man etwa 280.000 Fahrten, vor allem Krankentransporte, und diese würden auch durch die zunehmende Spezialisierung der Spitäler zunehmen. Mit der heuer von den Sozialversicherungen zugesagten Erhöhung von 2,5 Prozent würde man aber nicht auskommen: „Wenn man jetzt noch nicht berücksichtigt, wie die Kollektivverhandlungen ausgehen werden, würden wir jetzt brauchen um die 15 Prozent Erhöhung, wenn die Dieselpreise und Energiekosten so bleiben. Es sind ja auch die Fahrzeugkosten gestiegen, es ist auch das Verbrauchsmaterial gestiegen.“

Mögliche Auswirkung auf Krankentransporte

Von erheblichen Mehrkosten spricht man auch beim Roten Kreuz. Beide Einsatzorganisationen fordern daher möglichst rasch eine Abgeltung der Mehrkosten. Sollte diese nicht bald kommen, so heißt es beim Grünen Kreuz, müsse man die Zahl der Krankentransporte wohl einschränken. Ein ähnliches Szenario befürchten auch die Rettungsorganisationen in Wien – mehr dazu in Teurer Sprit: Krankentransporte gefährdet (wien.ORF.at; 16.6.2022).