Klimaticket Steiermark
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Verkehr

VCÖ sieht in „Öffi“-Umstieg Sparpotenzial

Der Verkehrsklub Österreich (VCÖ) sieht im Umstieg auf den öffentlichen Verkehr und die Nutzung des Klimatickets enormes Sparpotential – nicht zuletzt auf Grund der hohen Spritpreise. Auf bestimmten Strecken in der Steiermark könne man sich laut VCÖ mehrere hundert Euro im Jahr sparen.

Während die Spritpreise durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine stark gestiegen sind, ist das Fahren mit dem Öffentlichen Verkehr im Vergleich zum Vorjahr durch das Klimaticket billiger geworden, begründen die Verkehrsexperten ihr Argument, dass sich der Umstieg auf Öffentliche Verkehrsmittel buchtstäblich lohne.

Bis zu 2.500 Euro an Sparpotenzial

Das Klimaticket Steiermark, mit dem im ganzen Bundesland ein Jahr lang alle öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden können, kostet 588 Euro – mehr dazu in Steirisches Klimaticket kostet 49 Euro pro Monat (9.9.2021). Beim durchschnittlichen Verbrauch der steirischen Autos und aktuellen Spritpreisen, komme man mit dem Treibstoff um 588 Euro lediglich 4.450 Kilometer weit, verdeutlicht der VCÖ.

Profitieren könne man daher vor allem auf besonders beliebten Pendlerstrecken, wie es etwa die Strecke von Bruck an der Mur nach Graz ist. Rund 2.500 Euro pro Jahr sparen Pendlerinnen und Pendler auf dieser Strecke, wenn sie statt mit dem Auto mit der Bahn fahren, zeigt eine VCÖ-Analyse auf. Wer zwischen Mürzzuschlag und Kapfenberg pendelt, spart sich mit dem Klimaticket laut VCÖ rund 1.700 Euro pro Jahr, auf der Strecke von Leibnitz nach Graz sind es rund 1.680 Euro pro Jahr.

Spritsparender Fahrstil schont den Geldbeutel

Doch auch beim Autofahren selbst sei das Sparpotential groß. Das zeigt eine weitere Berechnung. Wenn spritsparender Fahrstil den Durchschnittsverbrauch aller steirischen Autos um nur einen Liter pro hundert Kilometer reduzieren würde, würden die steirischen Haushalte in Summe 160 Millionen Euro im Jahr einsparen und 195.000 Tonnen CO2 vermeiden, so der VCÖ weiter.

Infrastruktur noch ausbaufähig

Die Bereitschaft zum Umstieg vom Auto auf die Bahn sei in der Steiermark schon vor der Teuerungswelle groß gewesen: Bei einer VCÖ-Umfrage im Vorjahr gaben 51 Prozent der steirischen Bahngäste an, dass sie Strecken, die sie früher mit dem Auto zurückgelegt haben, nun mit der Bahn fahren würden – Bahnfahren wird immer beliebter (5.1.2022).

Mangels Infrastruktur sei der Umstieg dagegen nach wie vor keine Alternative. Hier brauche es daher weitere Verbesserungen, also mehr Bus- und Bahnangebote, aber auch einen Ausbau der Rad-Infrastruktur. Die am Mittwoch im Ministerrat beschlossene StVO-Novelle sei jedenfalls ein Schritt in die richtige gewesen, heißt es – mehr dazu in Regierung fixierte StVO-Novelle – mit kleinen Änderungen (news.ORF.at; 15.6.2022).