Alte Frau in einem Pflegeheim
ORF.at/Christian Öser
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Soziales

Pflegeheimbetreiber fordern Unterstützung

Die steirischen Pflegeheimbetreiber fordern gemeinsam mehr und vor allem raschere Unterstützung vom Land: Sie haben zusammen ein Maßnahmenpaket ausgearbeitet, das die Personalsituation und Ausbildung verbessern und die Teuerung abfedern soll.

Auch wenn im öffentlichen Raum derzeit von der CoV-Pandemie wenig zu merken ist, in den Pflegeheimen ist sie nach wie vor deutlich spürbar: Es werden Masken getragen, und immer wieder müssen Mitarbeiter in Quarantäne – ein Betrieb, der mit einer Normalität wenig zu tun habe, sagt Franz Ferner von der Volkshilfe. Die Mitarbeiter seien durch die Pandemiejahre stark erschöpft und bräuchten dringend Entlastung.

Assistenten ohne Fachausbildung gefordert

„Wichtig wäre, dass sie Assistenzkräfte – nämlich unausgebildetes Personal – zur Unterstützung der Pflegeteams bekommen. Hier wäre klar abgegrenzt, was Pflege und Betreuung darf und was Unausgebildete nicht dürfen, das würde für die ganzen steirischen Pflegeheime wahrscheinlich neun Millionen Euro kosten, würde aber die Pflegenden wirklich entlasten“, so Ferner. Diese Assistenzkräfte könnten etwa Bewohnerinnen und Bewohner in den Sozialraum begleiten.

Pflegeheimbetreiber fordern Unterstützung

Die steirischen Pflegeheimbetreiber fordern gemeinsam mehr und vor allem raschere Unterstützung vom Land: Sie haben zusammen ein Maßnahmenpaket ausgearbeitet, das die Personalsituation und Ausbildung verbessern und die Teuerung abfedern soll.

Gefordert wird auch, dass alle, die eine Pflegeausbildung machen, den gleichen Taschengeldbetrag bekommen – unabhängig davon, in welche Schule sie gehen, sagt Nora Tödtling-Musenbichler von der Caritas: „Bei uns geht es darum, dass die Menschen, die Pflegeberufe erlernen möchten, auch alle die gleichen Chancen dazu bekommen, und auch die Finanzierung dafür. Das heißt, jetzt gibt es unterschiedliche Systeme und wir wollen einheitliche Standards haben, damit möglichst viele Menschen einfach diesen Pflegeberuf ergreifen.“

Kritik an Gesundheitsresort

Von den Betreibern kommt auch Kritik am Gesundheitsresort des Landes – von hier komme zu wenig Unterstützung, so Jakob Kabas, Obmann des Landesverbandes der Pflegeheime: „Was ich mir wünschen würde, ist eine Ernsthaftigkeit der Thematik gegenüber und nicht immer zu warten, bis der Druck groß genug ist und es unüberhörbar wird. Ich habe es Kelomatkommunikation genannt: Wenn alle aus dem letzten Loch pfeifen, dann gibt es einen Pflegedialog.“

Gefordert wird auch, dass das Land den Pflegeheimbetreibern zumindest einen Teil der Teuerungskosten ersetzt und dass etwa auch die privaten Heime die Pandemiekosten für Schutz oder Hygienematerial ersetzt bekommen.