Abschwemmung
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Landwirtschaft

Humus hilft gegen Erdabschwemmungen

Bei Starkregen kommt es auf steilen Ackerflächen immer wieder zu Erdabschwemmungen. Einige steirische Bauern greifen mittlerweile zur Selbsthilfe und erhöhen die Speicherkapazität der Böden, sodass das Wasser aufgenommen werden kann.

In Bairisch Kölldorf in der Südoststeiermark haben Starkregenfälle vor einigen Wochen für Erdabschwemmungen gesorgt. Die Folge sind oft unpassierbare Straßen, verschlammte Keller und Ernteeinbußen. Zahlreiche Äcker auf abschüssigen Hängen konnten die Wassermassen nicht aufnehmen. Ähnliches passierte kürzlich auch in Neustift an der burgenländischen Grenze.

Boden kann mehr Wasser aufnehmen

Dass es aus Äckern in Steillagen keine Erdabschwemmungen geben muss, zeigt ein Beispiel aus der selben Region: Der Landwirt Christian Sorger aus St. Anna am Aigen hat im Frühjahr ein Maisfeld zusätzlich mit diversen Gräsern begrünt. Diese haben für eine aufgelockerte und humusreiche Bodenstruktur gesorgt.

Humus gegen Erdabschwemmung

Durch Unwetter und Starkregen kommt es immer wieder zu Erdabschwemmungen auf Äckern. Einige Bauern greifen jetzt zur Selbsthilfe und erhöhen die Speicher-Kapazität ihrer Böden.

„Die Erfahrungen sind, dass die Erde auf dem Acker bleibt, wo sie hingehört und dass das Wasser besser gespeichert bleibt und die Nährstoffverfügbarkeit besser ist“, erklärt Sorger. Sein Betrieb ist einer von knapp 100 Bauernhöfen, die eng mit dem sogenannten Kompetenzzentrum für Acker, Humus und Erosionsschutz in Feldbach zusammenarbeiten.

Diese Einrichtung der Landwirtschaftskammer betreibt unter anderem praxisnahe Forschung zur Bodenverbesserung gegen Erdabschwemmungen. „Die verbesserte Struktur in solchen Böden speichert auf dem Quadratmeter zehn Liter mehr, oder wenn man es auf den Hektar hochrechnet: 100.000 Liter Wasser“, sagt Hannes Maßwohl, der das Kompetenzzentrum leitet.