Wirtschaft

Rasanter Anstieg bei Firmeninsolvenzen

Während der ersten beiden Pandemiejahre sind die Zahlen der Unternehmensinsolvenzen in der Steiermark deutlich gesunken. Mittlerweile stiegen sie laut Kreditschützern aber wieder fast auf das Niveau von vor der Pandemie an.

Die staatlichen Unterstützungen in den vergangenen beiden Jahren zögerten viele Konkurse hinaus – das erste Halbjahr 2022 bringt aber offenbar die Stunde der Wahrheit: Sowohl die Zahl der Firmenpleiten, als auch jene der Privatkonkurse stiegen laut Kreditschutzverband von 1870 stark an.

79 Prozent mehr Insolvenzen als 2021

Die Firmeninsolvenzen liegen um knapp 79 Prozent höher als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres – 259 steirische Unternehmen meldeten Konkurs an. Damit sind die Unternehmensinsolvenzen fast wieder auf Vor-Pandemie-Niveau. Die Verbindlichkeiten liegen laut dem KSV bei 92 Millionen – auch dieser Wert ist höher als zuletzt.

Auch wenn die steirischen Insolvenzzahlen rasant ansteigen, ergibt das im Bundesländervergleich noch den geringsten Anstieg in Österreich: Bundesweit liegt das Plus an Insolvenzen bei 118 Prozent. Die meisten Insolvenzen gibt es in den Sparten Handel, Bau und Tourismus bzw. Gastronomie – in diesen Branchen gibt es zusammen fast die Hälfte aller Firmenpleiten.

Auch deutlich mehr Privatkonkurse

Auch bei den Privatkonkursen schnellten die Zahlen seit Jahresbeginn in die Höhe – und zwar um 57 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 auf 603 Fälle. Dementsprechend gestiegen ist mit einem Plus von über 100 Prozent auch die Höhe der Schulden – sie liegt bei 87 Millionen Euro. Hier liegt die Steiermark im Österreich-Ranking auf Platz 2.

Die Teuerungswelle ist laut KSV übrigens kein Auslöser für die hohe Zahl an Privatkonkursen – eher eine Verschleppung durch staatliche Unterstützungen, denn die steigenden Preise werden sich erst mit Verzögerung ab der zweiten Jahreshälfte auswirken.