Einkaufen im Sozialmarkt
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Soziales

Auch Sozialmärkte von Teuerungen betroffen

Die Auswirkungen der Preissteigerungen spüren auch Sozialmärkte: Seit Corona kaufen dort um 40 Prozent mehr Menschen ein; ein Wert, der sich wegen der Ukraine-Krise und den Teuerungen gefestigt hat. Unterdessen gehen auch die Lebensmittel-Spenden zurück.

Die Schlange der Kundinnen und Kunden vor dem VinziMarkt im Grazer Bezirk Eggenberg ist lang. Dabei hat das Geschäft an diesem Nachmittag erst seit wenigen Minuten geöffnet. Seit der Corona-Pandemie ist der Andrang enorm gestiegen.

„Haushaltskassen werden immer leerer“

Die aktuellen Teuerungen sorgen dafür, dass die Nachfrage auch nicht kleiner wird, so Svjetlana Wisiak von den VinziWerken: „Wir sprechen von einem Plus von ungefähr 40 Prozent, das sich auch in diesem hohen Bereich stabilisiert hat. Wir merken einfach, dass es den Menschen finanziell nicht so gut geht, die Haushaltskassen immer leerer werden und es ihnen immer schwerer fällt, mit dem Einkommen, das sie haben, über die Runden zu kommen.“

Einkaufen im Sozialmarkt
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Auch die Spenden der Lebensmittelketten gehen zurück

Die Produkte, die im Sozialmarkt verkauft werden, kosten höchstens 30 Prozent des Verkaufspreises, den man im herkömmlichen Supermarkt bezahlt. Die Supermarkt-Ketten geben Lebensmittel oder Hygieneartikel, die sie selbst nicht mehr verkaufen können, an die Sozialmärkte weiter. Wegen der Teuerungen kalkulieren sie derzeit jedoch offenbar knapper. Weil weniger übrig bleibt, spenden sie auch weniger. Vor allem frisches Gemüse und Brot.

Das bemerkt man auch im Carla Solidarmarkt der Caritas in Hartberg, bestätigt Gerlinde Schiester: „Bei uns holt ein Mitarbeiter täglich die Waren aus dem Handel oder auch aus dem Lebensmittelsponsoring, etwa bei Bäckereien. Dass die Lebensmittel weniger werden, liegt vielleicht auch daran, dass weniger eingekauft wird. Und das merkt man auch bei uns.“

Versorgung gesichert

Die Teuerungen machen auch vor den Sozialmärkten nicht halt. Während bei den Vinzimärkten die Preise noch stabil sind, mussten sie im Solidarladen angehoben werden: „Als Beispiel: Wir müssen ja unser Gebäck verpacken und auch das Verpackungsmaterial ist um einiges im Preis gestiegen; irgendwo müssen wir das natürlich auffangen“, so Andrea Fiala. Bei den Sozialmärkten betont man jedoch, dass die Versorgung der Kundinnen und Kunden selbstverständlich gesichert sei.