Soziales

FASD: Neues Hilfsangebot für betroffene Eltern

Wenn Mütter während der Schwangerschaft Alkohol konsumieren, kann das zu schweren Schädigungen bei den Neugeborenen führen – das Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD) ist eine davon. In der Steiermark gibt es nun eine Selbsthilfegruppe für Eltern, die Kinder mit diesen Fehlbildungen großziehen – sehr oft sind das Pflegeltern.

Alkoholkonsum während der Schwangerschaft und in wichtigen Entwicklungsphasen kann zu schweren Schädigungen im Gehirn des Kindes führen – das Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD) ist eine davon.

Es kann auch ausgelöst werden, wenn Mütter zu einem Zeitpunkt trinken, in dem sie noch gar nichts von der Schwangerschaft wissen, sagt Barbara Trebitsch – sie ist Mitbegründerin der neuen Selbsthilfegruppe und hat selbst ein betroffenes Pflegekind: „Das ist eben ein Grund, warum ich mir denke, dass es ganz wichtig ist zu informieren. Das sollte eine bewusste Entscheidung sein: Sobald man schwanger werden möchte, sollte man gar nichts trinken, und es kommt immer darauf an, zu welchem Zeitpunkt in der Schwangerschaft der Fötus sich gerade wie entwickelt.“

Auf die schwierigen Umstände aufmerksam machen

Gegründet hat man die Selbsthilfegruppe auch, um auf die schwierigen Umstände für die Eltern aufmerksam zu machen: So gebe es kaum Fortbildungsmöglichkeiten für Eltern bzw. für Bezugs- oder Betreuungspersonen.

Österreichweit sei die gesetzliche, sozialrechtliche und institutionelle Anerkennung der Beeinträchtigung nicht gegeben. Zudem sei das FASD-Syndrom kaum bekannt, so Trebitsch, „und das war jetzt der Grund, warum wir gesagt haben, wir gründen eine Selbsthilfegruppe. Wir wollen versuchen zu informieren, dass es das gibt. In Deutschland gibt es schon spezielle Einrichtungen, spezielle Ausbildungen für Betreuer, und wir würden auch Institutionen einladen, Eltern, Angehörige und in weiterer Folge auch Betroffene, die dieses FASD haben, um einfach ein Netzwerk zu bilden“.

„Die meist verbreitete Behinderung der Welt“

Wichtig sei dabei, so Trebitsch weiter, „dass es nicht darum geht, jemandem Schuld zuzuweisen oder mit dem Finger auf jemanden zu zeigen – weil das ist die meist verbreitete Behinderung der Welt“. Laut internationalen Studien – unter anderem durch das deutsche Robert-Koch-Institut – tritt das FASD-Syndrom bei etwa 1,7 Prozent der Neugeborenen auf.