Bereits seit Jahren gibt es in einigen Fächern zu wenig Lehrerinnen und Lehrer, eine Pensionierungswelle und die Pandemie haben die Lage nun weiter verschärft. Gewerkschaften fordern rasche Maßnahmen, das Bildungsministerium möchte vor allem auf Quereinsteiger setzen – mehr dazu in Österreich gehen die Lehrkräfte aus (news.ORF.at)
Stadt-Land-Gefälle
Es wird eng, heißt es auch aus der Bildungsdirektion Steiermark: Während in den Städten genügend Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung stehen, werden in manchen Regionen händeringend Junglehrer gesucht, sagt Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner: „Ich nenne als Beispiel Liezen. Da beschäftigen wir uns gerade intensiv damit, alle Stellen, die ausgeschrieben sind, auch wirklich abzudecken.“
Insgesamt sind derzeit in der Steiermark 450 Lehrerposten für den Pflichtschulbereich ausgeschrieben, 1.024 Bewerberinnen und Bewerber haben sich gemeldet. Zwei weitere Ausschreibungen werden in den nächsten Wochen noch stattfinden, heißt es aus der Bildungsdirektion – eine vor Schulschluss, die andere im Herbst.
Studierende helfen aus
Generell gebe es einen Überhang an Junglehrerinnen und -lehrern in Fächern wie Geschichte und Geografie, während in Fächern wie Mathematik, Physik oder Chemie händeringend Personal gesucht werde. Wenn es eng wird, greife man auch auf den Pool an Studierenden zurück, sagt Meixner: „Wir haben 300 eingetragene Studierende, die sozusagen bereit sind, auch vorab, bevor sie den Abschluss gemacht haben, in die Schulen zu gehen. Viele davon arbeiten mit einer halben Lehrverpflichtung.“
Viele Rückkehrer
Eine weiter Möglichkeit, Engpässe auszugleichen, ist das Beschäftigungsausmaß einzelner Lehrerinnen und Lehrer einvernehmlich zu erhöhen. Zudem kommen mit dem nächsten Schuljahr rund 100 Lehrerinnen aus der Karenz zurück, und es kehren sogar einige pensionierte Pädagoginnen und Pädagogen aus dem Ruhestand in den Schulbetrieb zurück.