König Willem-Alexander und Königin Maxima trafen am Vormittag gemeinsam mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Doris Schmidauer am Grazer Hauptbahnhof ein. Begrüßt wurden sie von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.
Das war der Besuch von König Willem-Alexander und Königin Maxima in Graz.
Erste Stationen AVL List und Rathaus
Nach der Begrüßung durch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und einem kurzen Foto- und Filmtermin bei ihrer Ankunft wurden die Gäste bereits bei der AVL List erwartet. Im Rahmen einer Führung durch das Firmengebäude des Motorenentwicklers tauschte man sich über nachhaltige Mobilität aus, unter anderen auch mit Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP).
Weiter ging der Staatsbesuch dann im Grazer Rathaus: Dort wurden das Königspaar und das Präsidentenpaar von Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) willkommen geheißen. Auch eine Eintragung ins Goldene Buch der Stadt stand auf dem Programm.
Unter Applaus durch die Innenstadt
Nach wenigen Minuten ging es für das Königspaar zum Mittagessen mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer – begleitet von Applaus und mehreren Maxima-Fanrufen der einigen hundert Schaulustigen am Hauptplatz. Zu Fuß ging es durch die Sporgasse hinauf in die Hofgasse zur Aula der Alten Universität, wo das Mittagessen stattfand. Unzählige Fans gingen der Entourage hinterher und filmten mit ihren Mobiltelefonen. Einige dürften überrascht gewesen sein, dass sie so nah an das Königspaar herankamen und freuten sich über die Schnappschüsse.
Murinsel und Schlossberg
Am Nachmittag wurde den Gästen aus Holland dann noch auf der von Designer Vito Acconci entworfenen Murinsel von Vizebürgermeisterin Schwentner die Radoffensive der Stadt präsentiert. Offizielle Programmpunkte gab es in Graz danach nicht mehr, doch besuchte das Königspaar noch den Schlossberg. Willem-Alexander und Maxima verabschiedeten am Fuße des Schlossbergs Bundespräsident Van der Bellen. Danach fuhr das Königspaar noch mit dem Schlossberglift zum Uhrturm, dem Wahrzeichen der Stadt. Dort fand ein Fototermin für die niederländische Delegation statt.
Erster Staatsbesuch mit Steiermark-Teil seit 1969
Eine besondere Ehre für Graz, betont der steirische Protokollchef Michael Tiefengruber, „abgesehen von den bleibenden Eindrücken hat es die Bedeutung, dass es der erste Staatsbesuch mit einem Steiermark-Teil seit 1969 ist, als die Queen die Steiermark besucht hat“.
Der Staatsbesuch – zu dem etwa der Empfang mit militärischen Ehren, ein Staatsbankett sowie der Besuch von zumindest einer weiteren Stadt neben der Hauptstadt des jeweiligen Landes gehören – zeichne sich als die höchste Kategorie einer Besuchsform aus, „im Unterschied zu einem Arbeitsbesuch oder einem offiziellen Besuch – wie ihn etwa König Felipe und Königin Letizia von Spanien im Jänner dieses Jahres absolviert haben. Beim Staatsbesuch reist das Staatsoberhaupt der Niederlande, König Willem-Alexander, in seiner Funktion – nicht als Privatmann – auf Einladung des österreichischen Bundespräsidenten Van der Bellen nach Österreich“, so Tiefengruber.
Monatelange Vorbereitungszeit
Im Programm steckte besonders viel Vorbereitungszeit, wie der Protokollchef verriet: „Die Vorbereitungen ziehen sich über Monate hinweg – natürlich mit steigender Intensität bis zum Ereignis hin und immer in Abstimmung mit den offiziellen Stellen als auch mit der Präsidentschaftskanzlei.“
Strenge Sicherheitsvorkehrungen
Bereits ab den frühen Morgenstunden war das Stadtpolizeikommando Graz im Einsatz. aAch Sondereinheiten können im Bedarfsfall herangezogen werden. Vereinzelt ist mit Verkehrsbehinderungen wie Umleitungen und Absperrungsmaßnahmen zu rechnen. Grundsätzlich plane man kurzfristig und flexibel, so Polizeisprecher Heimo Kohlbacher.
Beziehung zu Österreich stärken
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), der am Montag sein Amt an Christopher Drexler (ÖVP) übergeben wird, meinte: „Es ist schön, das vier Tage vor meiner Amtsniederlegung noch mitzuerleben.“ Besonders seine Frau Marianne freute sich über den Besuch des Königspaares.
Der Besuch soll die Verbindung zwischen Österreich und den Niederlanden vertiefen: Willems-Alexanders Vater war ein deutscher Diplomat – er spricht also auch perfekt Deutsch und kennt Österreich von privater Seite. Seit 1959 verbringt seine Familie ihren jährlichen Winterurlaub am Arlberg – Willem-Alexanders Bruder Friso ist dabei 2012 von einer Lawine mitgerissen worden. Trotzdem kommt die Familie immer noch nach Lech, mittlerweile mit den drei Töchtern Amalia, Alexia und Ariane.