Rollstuhl
Pixabay/stevepb
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Wirtschaft

Inklusion gegen Fachkräftemangel

15 Prozent der österreichischen Bevölkerung leben mit einer Behinderung – die meisten davon sind ohne Beschäftigung. Experten sehen hier großes Potential: für Menschen mit Einschränkungen, aber auch für den Arbeitsmarkt.

Jeder siebente Mensch lebt mit einer Behinderung – 1,2 Millionen sind es alleine in Österreich. Noch immer zahlen drei Viertel der heimischen Unternehmen lieber eine Ausgleichstaxe, anstatt wertvolle Talente zu nutzen – genau da setzt das „Zero Project“ an.

Unterschiedliche Menschen – unterschiedliche Talente

Gerade die Unterschiede können Betriebe stärken, so Projektgründer Martin Essl: „Da braucht es unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Talenten. Da haben Menschen mit Behinderungen in der Wirtschaft einen absoluten Platz. Und wir alle haben ein Anrecht auf ein menschenwürdiges und selbst bestimmtes Leben.“

Da gehört neben der Bildung auch die Beschäftigung dazu, erklärt der ehemalige Baumax-Vorstand, der mit dem „Zero Project“ österreichweit Unternehmensdialoge führt, wo das Potential von Menschen mit Behinderungen aufgezeigt wird. Hier sieht Essl eine Chance für den Arbeitsmarkt, „wo man diese SpezialistInnen braucht, die diese Arbeit erfüllen. Aus diesem Grunde sind 15 Prozent der Bevölkerung nicht nur Menschen mit Behinderung, die als Arbeitskräfte in Frage kommen, sondern auch als KonsumentInnen“.

Kein Nachteil im Betrieb

Ein Unternehmen, dass auf die Vielfältigkeit im Team setzt, sind die niceshops: Aktuell sind 18 Mitarbeiterinnen mit Beeinträchtigungen angestellt. Natürlich seien einige Herausforderungen zu meistern, aber man sehe keinen Nachteil für den Betrieb, sagt niceshops-Geschäftsführerin Barbara Unterkofler: „Ob ich jetzt auf meinem Rollstuhl sitze und eine Bürotätigkeit ausübe, oder eine Kollegin, die auf einem Drehstuhl sitzt, ist das, was dabei rauskommt, ja das Selbe.“

Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen müsse in Österreich zur Selbstverständlichkeit werden, so die Experten – damit könne man den Arbeitsmarkt, aber auch die Gesellschaft stärken.