Simulationskrankenhaus Eisenerz
SimCampus/Wegscheider
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Politik

SIM-Campus: FPÖ übt scharfe Kritik

Die Freiheitlichen haben am Dienstagabend im Landtag den versuchten Verkauf des LKH Eisenerz als Skandal bezeichnet und Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) dazu befragt. Dieser verteidigte den Verkaufsversuch, da eine Weiterführung des SIM-Campus Millionen gekostet hätte.

Am LKH Eisenerz hätte nach seiner Schließung ein Simulations- und Ausbildungskrankenhaus etabliert werden sollen. Die Coronapandemie machte diesen Plan aber zunichte. Die vom Land geförderte Betreibergesellschaft stand kurz vor der Liquidation, als plötzlich ein privater Investor auftauchte. Der Verkauf des Krankenhauses um 650.000 Euro scheiterte schlussendlich aber – trotz einer raschen Einigung.

Kunasek spricht von „desaströsem Verfahren“

Für die Freiheitlichen zu rasch – Klubobmann Mario Kunasek sprach am Dienstagabend im Landtag von einer „skandalösen Polittragödie“ und einer „Anhäufung von Schildbürgerstreichen“. Kein Privater würde so eine Immobilie verkaufen: „Keine Liquiditätsprüfung, keine Pönale vereinbart, keine treuhänderische Abwicklung, keine Bankgarantien, keine Ratenzahlungen eingegangen, kein Rechtsbeistand bis dato. Meine Damen und Herren, ich habe selten in meiner politischen Laufbahn ein ähnlich desaströses Verfahren erlebt.“

Den SIM-Campus weiter zu betreiben hätte laut einer vom Land beauftragten Fortführungsstudie Investitionen von bis zu fünf Millionen Euro nötig gemacht, sagt Landeshauptmann Christopher Drexler. Das wäre vor dem Hintergrund der Coronapandemie und der budgetären Herausforderungen des Landes unverantwortlich gewesen.

Drexler verteidigt versuchten Verkauf

„In Wahrheit war man soweit, diese Gesellschaft zu liquidieren, was definitiv mit Kosten verbunden gewesen wäre. Plötzlich hat sich die Alternative ‚Kauf mit Einnahmen‘ ergeben. Und da wollte und musste man möglicherweise schnell handeln“, so Drexler in seiner Anfragebeantwortung. Selbst bei einer Ausschreibung hätte die Geschäftsidee eines SIM-Campus kein großes Interesse von potenziellen Käufern geweckt, zeigte sich Drexler überzeugt.