Zwei leere Pflegebetten
ORF.at/Christian Öser
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Soziales

Personalmangel: Bettensperre im Pflegebereich

Wegen Personalmangels können derzeit in Pflegeheimen nicht alle Betten besetzt werden. Die leerstehenden Pflegebetten haben jetzt auch zunehmend Auswirkungen auf die Bettensituation in den Krankenhäusern.

Es gebe nicht zu wenig Betten, sondern definitiv zu wenig Personal, um die Betten zu betreuen, so Marianne Raiger vom Landesverband für Gesundheits- und Krankenpflege Steiermark: „Die Patienten brauchen längere Zeit im Krankenhaus, bis sie in einem Pflegeheim untergebracht werden können. Das führt dazu, dass die Krankenhausbetten länger belegt sind und so für die Bevölkerung nicht zur Verfügung stehen.“ Die Kapazität für die allgemeine Akutversorgung sei dadurch vermindert.

Rund 30 Plätze nicht besetzt

Bei den Pflegeheimen sei das Problem einerseits durch den Personalmangel in der Branche und andererseits durch die CoV-Pandemie verschärft worden. „Bei den 1.500 Plätzen, die wir den Steirern und Steirerinnen täglich zur Verfügung stellen können, sind derzeit rund 30 Plätze nicht besetzbar, weil wir zu dem Zeitpunkt noch kein entsprechend qualifiziertes Personal nachbesetzen konnten“, beschreibt Franz Ferner die aktuellen Situation in der Volkshilfe Steiermark.

Betten können nicht sofort nachbelegt werden

Auch bei der Caritas sind derzeit steiermarkweit 40 Betten nicht belegt: „Wir haben über 833 Plätze, und weniger als fünf Prozent sind nicht belegt. Es ist so, dass das eine oder andere Bett nicht sofort nachbelegt wird, weil wir wissen, es geht jemand in Karenz“, so Gertraud Krug, Abteilungsleitung der Pflegewohnhäuser Caritas Diözese Graz-Seckau.

Es braucht mehr Personal

Die Lösung liege einzig und allein im Bereich des Personals – hier brauche es mehr Personen, die ausgebildet werden, und die Rahmenbedingungen müssten sich verbessern, so Raiger – denn viele würden aufgrund der hohen Belastungen auf eine Arbeitszeitreduzierung setzen.