Graz Köflach Bahn, GKB-Zug
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Verkehr

Graz-Köflacher-Bahn steht künftig unter Strom

Die Graz-Köflacher-Bahn (GKB), die die Weststeiermark und die Landeshauptstadt Graz auf der Schiene verbindet, stellt um – von aktuell Diesel auf künftig Strom. Am Dienstag wurde in Deutschlandsberg der erste Strommast montiert.

Die Umstellung auf elektrischen Strom sei ein Meilenstein für die GKB, die vor einigen Jahrzehnten sogar noch mit Kohle betrieben wurde, hieß es am Dienstag. Bis 2040 will die Graz-Köflacher-Bahn klimaneutral unterwegs sein, die Elektrifizierung wird daher als Jahrhundertprojekt gesehen.

Alle 30 Minuten in 30 Minuten nach Graz

Die Elektrifizierung soll in zwei Etappen und über 100 Streckenkilometer umgesetzt werden, erklärte GKB-Infrastrukturchef Gerald Klug: „Die erste Etappe ist der Abschnitt Wettmannstätten – Wies, wegen der Koralmbahn, damit wir zeitgleich in Betrieb gehen können. Der zweite Abschnitt ist dann am sogenannten Köflacher Ast, hier planen wir 2028 den Abschluss ein“, sagte Klug. Im Zuge dessen werden Bahnhöfe erneuert, neue Triebwagen angeschafft, die Fahrgastzahlen sollen verdoppelt werden.

Künftig wird die Weststeiermark auf der Schiene schneller, leiser und umweltfreundlicher erreichbar sein, sagte Josef Wallner, der Bürgermeister von Deutschlandsberg: „Es ist wichtig, weil neben den Umweltschutzagenden und Umweltschutzaktivitäten auch kürzere Fahrzeiten, höhere Fahrgeschwindigkeiten und ein dichterer Takt möglich sind. Das heißt, alle 30 Minuten in 30 Minuten nach Graz, und das ist sensationell.“

Eine halbe Million Tonnen CO2 weniger

Schon Ende 2025 sollen die ersten Züge im Halbstundenrhythmus getaktet sein, die Kosten für die Elektrifizierung trägt zum Großteil die GKB, unterstützt vom Land, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (SPÖ): „Wir haben als Land Steiermark beschlossen, dass wir 61 Millionen beisteuern über die Jahre. Mehr als 200 Millionen an Investitionen sind es insgesamt. Die GKB hat da eine wesentlich höhere Summe in die Hand zu nehmen, es ist eine große Investition in die Zukunft, wird aber für die Steiermark viel bringen.“

140 Millionen Euro wird die Elektrifizierung auf Preisbasis 2019 kosten, die Teuerung wird diese Summe wohl noch steigen lassen, Kosten, die der Umwelt zugutekommen sollen: Eine halbe Million Tonnen CO2 wird die GKB, sobald sie unter Strom steht, in den nächsten 30 Jahren einsparen.