Telemedizin
APA/dpa/Sebastian Gollnow
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Gesundheit

Telemedizin: Notarzthilfe künftig per Telefon

Nach dem Notarztgipfel am Dienstag will das Land nun Telemedizin – das Zuschalten eines Notarzt per Handy oder Tablet – ins Notarztsystem bringen.

Mit der Telemedizin sollen medizinische Notfälle gleich per Smartphone entschärft werden. Damit wolle man nicht den Notarzt ersetzen, aber dieser könne beispielsweise per Videoanruf zugeschaltet sein. Durch medizinische Anweisungen über das Mobiltelefon könnte auch die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes überbrückt werden. Zu diesen Ergebnissen ist man nach dem Notarztgipfel am Dienstag gekommen.

Pilotprojekt bei Hausbesuchen

Ein entsprechendes Pilotprojekt läuft zunächst einmal auf Hausbesuchsebene, so Rot-Kreuz Landesrettungskommandant, Peter Hansak: „Telemedizin zielt erstmal auf die Hausbesuche ab. Das heißt, der Sanitäter ist der Mittler zwischen Patient und einem Arzt der in einem zentralen Bereich sitzt. Durch die verfügbaren Technologien kann der Arzt alle Parameter live bekommen – in Echtzeit – die er benötigt um eine Diagnose zu treffen und kann dann sowohl den Patienten als auch dem Sanitäter Anweisungen geben.“

Telemedizin europaweit im Kommen

Über eine App am Smartphone und einen Defibrilator vor Ort kann der Arzt von der Zentrale aus sogar EKGs erstellen. Ein solches System könnte auch Notärzte unterstützen, so Hansak: „Telemedizin ist europaweit im Kommen und deswegen sind wir auch so dafür, das zu implementieren. Die nächste Stufe, die wir jetzt angehen müssen ist, dass wir das Sanitätergesetz entsprechend ändern müssen.“ Das alte sei nach rund 20 Jahren nicht mehr zeitgemäß.

Änderung des Sanitätergesetzes

Eine Änderung des Sanitätergesetzes ist erforderlich, damit der Sanitäter in Zukunft auch gewisse lebensrettende Maßnahmen – per Telemedizin angeleitet – anwenden darf. Er soll den Arzt aber niemals ersetzen – heißt es.