Chronik

130 Tiere lebten im Murtal im Müll

Wieder ist in der Steiermark ein Fall von Tierquälerei aufgeflogen. Im Murtal wurden 130 Tiere entdeckt, die im Müll leben mussten.

Erst am Dienstag wurde ein Fall von Tierquälerei im Bezirk Weiz bekannt. Hier fanden die Behörden zehn völlig verwahrloste Katzen und drei Hunde. Mehr dazu in Tiere in Schuppen und Verlies eingesperrt.

Medizinischer Notfall brachte Fall ans Tageslicht

Auch im Murtal mussten die Behörden tätig werden, wie am Mittwoch bekannt wurde. Hier sollen laut Polizei weit mehr als 100 Tiere auf einem stark vermüllten Gelände leben. Der Fall flog auf, weil die 65-Jahre alte Besitzerin wegen eines medizinischen Notfalls Hilfe brauchte. Auch die Polizei wurde zum Einfamilienhaus der Frau in Fohnsdorf geschickt, wo den Beamten sofort die Missstände am Grundstück und im Stallgebäude auffielen, sagte Polizeisprecher Heimo Kohlbacher. „Meine Informationen laufen dahin, dass wir hier von rund 130 Tieren sprechen können. Es handelt sich hier vorwiegend um Nagetiere, Hühner Ziervögel und Katzen“.

Die Hintergründe sind noch unklar – die Frau dürfte überfordert gewesen sein und möglicherweise psychische Probleme haben, schilderte Heimo Kohlbacher von der Landespolizeidirektion Steiermark: „Bei dieser ärztlichen Versorgung ist es zu Problemen gekommen, die Frau wollte sich nicht versorgen lassen. Aufgrund dessen war die Amtshandlung auch etwas erschwert. Sie konnte bislang nicht zu den Vorkommnissen befragt werden“.

Tiere ohne Wasser und Futter

Gefunden wurden großteils Nagetiere, unter anderem befanden sieben Chinchillas, zwölf mongolische Rennmäuse, 14 Katzen und 16 Ziervögel im Haus der Frau. Weiters wurden einige Reptilien wie Schildkröten, zwei Geckos, und Terrarieninsekten im Haus bzw. im Keller gefunden. Im Keller gab es für die Tiere kein Tageslicht. Im Garten waren einige Kaninchen und Hühner- und Entenställe mit zwölf Kaninchen, 18 Enten, zwei Gänsen und 38 Hühnern. Neben dem Haus befand sich ein Hund.

Laut der Bezirkshauptmannschaft Murtal waren die Tiere „großteils in einem guten Ernährungszustand“. Die Versorgung hätte aber nicht gepasst, die Gehege seien großteils ohne Wasser und Futter und verschmutzt gewesen. Mithilfe des Tierschutzvereins „Liebe zum Tier“ sowie dem Tierheim Murtal wurden bereits alle Tiere woanders untergebracht. Gegen die Frau wird ermittelt. Ob sie eine Verwaltungsstrafe bekommt oder angezeigt wird, ist laut Bezirkshauptmannschaft Murtal noch unklar.