Mädchen beim Schwimmen
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Chronik

Expertin rät zum Schwimmen ohne Hilfen

Je früher Kinder schwimmen können, desto besser – und gerade für die Allerkleinsten ist das Angebot an Schwimmhilfen sehr groß. Eine Grazer Schwimmlehrerin rät davon ab und empfiehlt, die Kleinsten spielerisch mit dem Wasser vertraut zu machen.

Ute Rothenburger ist seit 45 Jahren als Schwimmlehrerin und als solche seit 30 Jahren in Graz tätig. Aus dieser Erfahrung heraus ist sie überzeugt, dass die besten Schwimmlehrer für den Anfang die Eltern sind, wobei es dabei zunächst darum gehe, die Kinder von klein an das Wasser zu gewöhnen: „Es fängt zu Hause in der Badewanne an – spritzen, positiv einwirken, also viel mit dem Wasser sich beschäftigen, sicher auch Respekt vor dem Wasser vermitteln.“

Hilfen sorgen für ungünstige Wasserlage

Sobald es mit den Kleinen ins Schwimmbad geht, greifen die meisten Eltern dann zu Schwimmhilfen wie Flügerl oder Reifen – davon rät Ute Rothenburger aber ab: „Schwimmhilfen würde ich gar nicht empfehlen, weil die sind künstliche Auftriebsmittel und verhindern, dass sich das Kind bewusst mit dem Wasser auseinandersetzt.“ Zusätzlich würden Schwimmhilfen den Übergang zum wirklichen Schwimmen erschweren: „Weil sie stehen im Wasser, haben den Kopf draußen und hängen in den Schwimmhilfen – da passiert nichts, also da hat das Kind eine ungesunde Wasserlage und ich brauche zum Schwimmen eine waagrechte Wasserlage.“

Vorschulalter ideal für das Lernen der Technik

Wenn es um das Erlernen der Schwimmtechnik geht, empfiehlt Rothenburger, „mit einem gut ausgebildeten Schwimmlehrer zu starten“. Erste Schwimmkurse können bereits ab einem Alter von drei, vier Jahren besucht werden, dann noch in Begleitung der Eltern. Das beste Alter, die Schwimmtechnik zu erlernen, sei aber dann mit fünf oder sechs Jahren: „Das beste Alter für die Technik ist das Vorschulalter – da sind die Kinder dann schulreif und selbst bereit.“

Bei Wassersport ist Weste Pflicht

Bei allen Freizeit-Aktivitäten im größeren Gewässer – etwa beim Bananaboot- und Luftreifenfahren oder Wasserskifahren – rät Peter Spitzer vom Verein „Große schützen Kleine“ jedenfalls zur Schwimmweste: „Denn wenn man bei diesem Tempo von einem Motorboot nachgezogen wird und runterstürzt, kann die Wasseroberfläche hart wie Beton werden, man kann auch ohnmächtig werden, und da ist eine Schwimmweste ganz wichtig, damit der Kopf über Wasser gehalten wird.“

Generell sollten Schwimmwesten daher bei allen Bootsausfahrten getragen werden, so Spitzer. Das Allerwichtigste aber sei, dass ein Kind im Wasser niemals aus den Augen gelassen werden darf, egal ob mit oder ohne Schwimmhilfe.