Bärenschützklamm
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Chronik

Bärenschützklamm bleibt gesperrt

Seit dem Unglück im Sommer vor zwei Jahren, wo bei einem Felssturz drei Menschen ums Leben gekommen sind, ist die Bärenschützklamm in Pernegg gesperrt. Auch heuer bleibt die Klamm noch gesperrt, möglicherweise gebe es aber eine Öffnung im Herbst 2023.

Seit 1901 gibt es die Bärenschützklamm. Seit 1978 ist sie offizielles Naturdenkmal Österreichs, jährlich besucht von 40.000 Wanderern. Seit 2020 ist die Klamm allerdings gesperrt – Grund ist ein Felssturz, der am 8. Juli 2020 drei Menschen das Leben gekostet und neun teils schwer verletzt hat – mehr dazu in Zwei Tote bei Felssturz in Bärenschützklamm (8.7.2020).

Netze sollen mehr Sicherheit bringen

Seit damals bemüht man sich in der Klamm um ein passendes Sicherheitskonzept. Immer wieder gab es Verzögerungen, Geologen wurden ausgetauscht, ein erstes Konzept hielt nicht. Gebaut wurde bisher nicht – mehr dazu in Bärenschützklamm bleibt wohl auch 2022 zu (14.12.2021). Das soll sich mit dem neuen Konzept ändern, sagt Gerhard Jantscher, Vorstand der Alpenvereinssektion Mixnitz: „Das Sicherheitskonzept jetzt ist wirklich optimal. Es werden mehrere Netze errichtet. Wir sind im Finalisieren für einen Einreichplan, so dass wir heuer im Herbst vielleicht schon mit gewissen Arbeiten beginnen können.“

Finanzielle Einbußen für Region und Alpenverein

Man versuche, die Klamm so sicher wie möglich zu machen, so Jantscher, aber „der Klimawandel wird uns in Zukunft sehr viel aufzeigen. Die Natur ist in Bewegung. Man kann nichts ausschließen.“ – mehr dazu in Felssturz: „Unvorhersehbares Naturereignis“ (7.8.2020). Für die Region bedeutet die Sperre des Tourismusmagneten Einbußen, für den Alpenverein, der ehrenamtlich tätig ist, eine finanzielle Unwegbarkeit: „Eine Grobschätzung, tief angesetzt: 800.000 Euro, die die Sektion Mixnitz nicht stemmen kann. Wir sind da angewiesen auf die Hilfe von öffentlichen Stellen.“

Besucher werden ungeduldig

Im besten Fall werde die Klamm im zweiten Halbjahr 2023 aufsperren. Wander- und Schülergruppen würden immer wieder anfragen, wann die Klamm wieder begehbar sei, so Jantscher. Er müsse sie vertrösten, aber nicht nur das sei unangenehm: „Man hat bei der Kassierhütte den Zaun eingetreten und ein Plakat hingehängt, wo man uns beschuldigt bezüglich dieses Unglücks, und dass wir geldgierig sind. Das haut einen nochmal nach hinten.“ Ein Zivilprozess in Bezug auf das Unglück läuft noch.