Schlussverkauf Altstadt
ORF.at/Georg Hummer
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WIRTSCHAFT

Teuerungen dämpfen Ausverkauf

Der Ausverkauf läuft, aber offenbar gehen nicht mehr so viele Menschen hin. Einer der Gründe ist die Teuerungswelle, aber auch die Pandemie änderte offenbar das Einkaufsverhalten im Ausverkauf.

Der Sommerschlussverkauf auf allen Ebenen lockt heuer nicht so viele Steirerinnen und Steirer in die Geschäfte wie in der Vergangenheit – auch wenn man derzeit überall in den Geschäften die Ausverkaufsschilder sieht, gehen heuer viele Kundinnen und Kunden daran vorbei, wie ein Lokalaugenschein in Graz zeigt.

„Kaufe dann, wenn ich etwas brauche“

Eingekauft hätten sie, sagen zwei junge Frauen, aber keine Ausverkaufsteile. „Ich kaufe dann, wenn ich etwas brauche“, sagt eine Frau in der Grazer Innenstadt. „Das ist alles ein Schmäh, ich kaufe, was ich brauche“, wiederum ein anderer Passant. „Ich kaufe nicht bewusst im Ausverkauf, nur, wenn mir etwas gefällt“, so eine weitere Frau.

Teuerungen treffen Konsumverhalten

Kleidung, Schuhe, Elektronik oder Schmuck: Ausverkauf kennt keine Grenzen und zieht sich über alle Branchen – aber die Teuerungen lassen die Menschen weniger oder bewusster konsumieren. „Dann werden Investitionen verschoben. Man wartet nicht, bis das letzte T-Shirt kaputt ist, aber größere Anschaffungen werden schon verschoben“, meint ein junger Mann.

Und auch die Pandemie hat Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten: „Man hatte ja nicht die Möglichkeit, viel wegzugehen“, sagt eine Frau, „da braucht man auch weniger und dann überlegt man auch vielleicht mehr, ob und was man braucht.“ Weniger kaufen, dafür bewusster und nicht zwangsläufig mehr, weil gerade billiger – das jedenfalls ist das Ergebnis des Lokalaugenscheins in der Grazer Innenstadt.

Nächste Debatte im Kampf gegen Teuerung

Der ÖGB forderte angesichts der Teuerung erneut die Einsetzung der Preiskommission, die die Preisentwicklung überwachen und eingreifen kann. „Es gibt das Preisgesetz, und die Preiskommission kann man jederzeit einsetzen“, so ÖGB-Chef Wolfgang Katzian im Ö1-Morgenjournal. Für Fiskalratschef Christoph Badelt käme der Schritt zu früh – mehr dazu in Nächste Debatte im Kampf gegen Teuerung (news.ORF.at).

Einen dramatischen Appell, den Auswirkungen der Teuerung auf besonders armutsgefährdete Menschen und Familien entgegenzuwirken, richteten auch Caritas, Diakonie und Volkshilfe an die Bundesregierung: Die Teuerung mache keine Ferien, wurde bei einer gemeinsamen Pressekonferenz betont. Die Hilfsorganisationen berichteten von einem immensen Anstieg Hilfesuchender. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) stellte indes eine Umsetzung der Energiekostenbegrenzung im Herbst in Aussicht – mehr dazu in Zahl der Hilfesuchenden immens gestiegen (news.ORF.at).