Feuerwehrmann löscht Feuer
APA/Bezirkspresseteam Bfkdo WR. Neustadt
APA/Bezirkspresseteam Bfkdo WR. Neustadt
Chronik

Waldbrandgefahr nimmt weiter zu

Die Hitzewelle hat den Süden Europas seit Tagen im Griff, nun erreicht die große Hitze auch die Steiermark. Temperaturen über 35 Grad und dazu enorme Trockenheit in den Wäldern befeuern auch hierzulande die Waldbrandgefahr.

Die Woche bringt in Europa sehr große Hitze, nicht nur in Österreich. In Großbritannien und Frankreich etwa könnten laut den nationalen Wetterdiensten die höchsten Temperaturen in der bisherigen Messgeschichte erreicht werden, London hat Alarmstufe Rot ausgerufen. Auch in Deutschland könnte das Thermometer über die 40-Grad-Marke steigen. In Südeuropa toben Waldbrände – mehr dazu in Hitzewarnung für Frankreich und Großbritannien (news.ORF.at).

Waldbrände von März bis Oktober möglich

Der trockene Boden und die steigenden Temperaturen erhöhen aber auch hierzulande die Waldbrandgefahr – waren Waldbrände früher von Juni bis August möglich, so sind sie es jetzt von März bis Oktober. Ein neues Waldbrandvorhersagemodell zeigt schon jetzt ein hohes Risiko für den Süden und Osten, das sich in den kommenden Tagen auf die Obersteiermark ausbreitet.

Lagerfeuer und Rauchen verboten

„Wir wissen, dass leider 85 Prozent aller Waldbrände nicht nur in der Steiermark, sondern in ganz Österreich von Menschen verursacht werden. Aus diesem Grund warnen wir eindringlich, in den nächsten Tagen aufgrund der Hitze und Trockenheit, dass besonders sorgfältig beispielsweise mit Zigaretten umgegangen wird“, so Landesforstdirektor Michael Luidold.

Per Waldbrandverordnung sind Lagerfeuer und das Rauchen im Wald in allen steirischen Bezirken absolut verboten, sagte der Waldbrandkoordinator in der Landesforstdirektion, Peter Ondrich: „Wenn es dann zu einem Waldbrand kommt, dann entwickelt sich der Brand mit einer Geschwindigkeit von sieben Stundenkilometern weiter, wenn es einen stärkeren Wind gibt, natürlich umso schneller.“

Hitze erhöht Waldbrandgefahr

Die Hitzewelle hat den Süden Europas bereits seit Tagen im Griff, nun kommt die große Hitze auch nach Österreich. Temperaturen über 35 Grad sind für Mittwoch vorausgesagt, dazu enorme Trockenheit. Das erhöht die bereits bestehende Waldbrandgefahr noch weiter.

Der Verursacher muss mit einer Strafe rechnen und die Löschkosten übernehmen – und kann mittlerweile auch via Handydaten ausgeforscht werden.

Eigener Waldbrandzug

Die steirischen Feuerwehren haben auf die zunehmende Waldbrandgefahr infolge des Klimawandels bereits reagiert: So gibt es im Bezirk Graz Umgebung schon seit zwei Jahren einen eigenen Waldbrandzug, mit speziellen Löschfahrzeugen.

„Hier ersuche ich auch die Menschen, nicht selbst aktiv zu werden, wenn es brennt, sondern sofort die Feuerwehr zu alarmieren – wir sind dafür ausgebildet, wir sind jederzeit bereit, wir können jederzeit ausrücken“, sagte Herbert Buchgraber von der Freiwilligen Feuerwehr Eggersdorf bei Graz.

Flächenbrände in der Steiermark unwahrscheinlich

Wenigstens sind durch die Dichte an Freiwilligen Feuerwehren und ein gut ausgebautes Forststraßennetz Flächenbrände, wie sie derzeit in Südeuropa wüten, in der Steiermark unwahrscheinlich: „So sind wir in der Steiermark üblicherweise ab dem Erkennen eines Waldbrandes spätestens 30 Minuten später am Waldbrandort. In anderen Ländern wissen wir, dass die Zuwegungszeiten bis zu drei Stunden dauern, dementsprechend kann sich der Waldbrand dort zu einer Größenordnung ausbreiten, die dann von der Bekämpfung her sehr schwierig ist“, so Landesforstdirektor Luidold.