Eine Drohne am Himmel
APA/HELMUT FOHRINGER
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Klima und Umwelt

Weiz macht sich mit Drohne klimafit

Wenn die Temperaturen durch den Klimawandel steigen, wird es vor allem in den Städten ungemütlich heiß. Die Stadt Weiz will nun mit Hilfe einer Drohne Hitzeinseln ausforschen, damit dort später Maßnahmen wie Begrünungen ergriffen werden können.

Hitzewellen und eine dichte Verbauung der Innenstädte fördern ausgeprägte Hitzeinseln, die unangenehm und gesundheitsschädlich sind – die Stadtgemeinde Weiz und die Energieregion Weiz-Gleisdorf wollen nun gegen diese Hitzelast ankämpfen.

Welche Maßnahmen wirken wo wie gut?

Dazu kommt nun in Weiz – erstmalig im ländlichen Raum – eine drohnengestützte Analyse zur Optimierung des Stadtklimas zum Einsatz: Ein Hexacopter-Flug wird konkret die Wärmestrahlung von Fassaden oder Asphalt messen – in Kombination mit den Temperaturmessungen ergibt sich so ein 3-D-Stadtmodell, das Hitzeinseln grafisch sichtbar machen und zeigen soll, wie sich Maßnahmen wie Begrünung kühlend auswirken.

„Es wird sich dabei ziemlich sicher herausstellen, dass dort, wo Bäume gepflanzt sind, dort, wo Grünräume sind, dort wird es kühler sein. Andererseits wird es dort, wo viel Beton und Asphalt ist, wärmer sein und mit diesen Daten werden wir Einfluss ausüben auf die zukünftige Stadtplanung“, erklärt der Vizebürgermeister von Weiz, Oswin Donnerer.

Österreichweite Vorreiterrolle

Die besonders heiße Mittagszeit und die Ankunft von Hoch Jürgen waren die idealen Voraussetzungen, um die Hitzeinseln der Stadt zu orten. In einer Höhe von 30 Metern wurden rund 800 Aufnahmen des innerstädtischen Untersuchungsareals mit speziellen Thermografie- und Multispektralkameras angefertigt – nun gilt es, das umfassende Datenmaterial auszuwerten und in das Stadtmodell zu überführen.

Weiz macht sich mit Drohne klimafit

Der Südwesten Europas stöhnt seit Tagen unter extremen Temperaturen, am Dienstag erreicht die Hitzewelle Österreich. Die Stadt Weiz will nun mit Hilfe einer Drohne Hitzeinseln ausforschen, damit dort später Maßnahmen wie Begrünungen ergriffen werden können.

„Mit diesem Verfahren eröffnen wir uns gänzlich neue Möglichkeiten für eine effiziente und effektive Anpassung an den Klimawandel. Zeitgleich holen wir es erstmalig in den ländlichen Raum und nehmen damit österreichweit eine Vorreiterrolle ein“, erklärt Energieregion-Manager Christian Hütter.

„Was bringt ein zusätzlicher Baum?“

Die oststeirische Stadtgemeinde Weiz mit ihren knapp 12.000 Hauptwohnsitzen arbeitet aktuell an einer klimafitten Neugestaltung innerstädtischer Areale: 1.300 Stadtbäume gibt es schon in Weiz, weitere werden folgen. Bevor es 2023 aber in die bauliche Umsetzung gehen kann, sollen die gesammelten Daten jetzt analysiert werden.

„Das Tolle an diesem 3-D-Stadtmodell ist, dass ich simulieren kann, welchen Effekt eine weitere Maßnahme hätte. Ich sehe, was bringt ein zusätzlicher Baum, was bringt eine zusätzliche Entsiegelung. Außerdem sehe ich, an welcher Stelle die größte Wirkung erzielt werden kann. Ich kann es planen und möglichst wirksam umsetzen“, lobt Hütter die Vorgehensweise zu einer klimafitteren Stadtplanung.

Hitzewelle erreicht Österreich

Der Südwesten Europas stöhnt seit Tagen unter extremen Temperaturen, am Dienstag erreicht die Hitzewelle Österreich. Von Vorarlberg bis ins Burgenland wird es extrem heiß, Temperaturen von bis zu 38 Grad sind in den kommenden Tagen möglich. Abkühlung ist aktuell nicht in Sicht – mehr dazu in Hitzewelle erreicht Österreich (news.ORF.at).