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Frauenfußball: EM-Euphorie soll genutzt werden

Die österreichische Frauenfußballnationalmannschaft hat bei der EM in England – wie schon vor fünf Jahren – eine Euphorie entfacht. Dieser Schwung soll diesmal allerdings auch genutzt werden.

Es wird für alle Protagonistinnen ein besonderes Spiel, nicht nur weil es um den Einzug ins Halbfinale der Fußballeuropameisterschaft geht. Wenn am Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) Österreich in Brentford auf Deutschland trifft, kommt es auch zu einem großen „Klassentreffen“: 20 DFB-Teamspielerinnen stehen in ihrer Heimat unter Vertrag, 13 aus Österreich – mehr dazu in In Deutschland reiften viele ÖFB-Karrieren (sport.ORF.at)

Mehr Fußballerinnen, aber noch nicht genug

Der Rummel um den Frauenfußball war schon vor fünf Jahren – als das Frauennationalteam bei der EM in den Niederlanden sensationell ins Halbfinale einzog – groß – aber nicht groß genug, wenn es nach der steirischen Frauenfußballreferentin Elisabeth Tieber geht: „Ich weiß, dass die Zahl stetig nach oben geht, aber nicht so sehr, wie es manche gerne hätten.“

Landesverband setzt mehrere Akzente

Rund 9.700 Mädchen und Frauen spielen aktuell in der Steiermark Fußball im Verein. Zum Vergleich: Bei den Burschen und Männer sind es fast 132.000, die vereinsmäßig dem runden Leder nachlaufen.

Damit sich diese Kluft in Zukunft verkleinert, setzt der steirische Fußballverband neben einer eigenen Akademie für Frauen ab der Oberstufe mehrere Akzente: „Wir haben das Projekt Ballerina, einmal im Jahr ein Mädchenfußballturnier in den Schulen, und wir fördern reine Mädchenteams im Verband – ein kleiner Zuschuss, auch wenn er nicht alle Kosten deckt“, so Tieber. Bis zu 2.000 Euro gibt als Förderung vom Verband für reine Mädchenteams.

„Von nix kommt nix“

Apropos Verband – Tieber nimmt auch den ÖFB in die Pflicht: „Der ÖFB muss mehr Personal einstellen, noch gezielter in die Schulen und zu den Vereinen gehen, weil von nix kommt nix.“ Und dass die Förderung des Frauenfußballs in der Steiermark funktioniert, beweist der aktuelle EM-Kader: Sechs Spielerinnen kommen aus der Steiermark – so viele wie aus keinem anderen Bundesland.