Wissenschaft

Einfluss von Schwangerschaftsdiabetes auf Kind

Eine Studie der Med Uni Graz zeigt eine erhöhte Konzentration eines Mehrfachzuckers im kindlichen Blutkreislauf, wenn die Mutter Schwangerschaftsdiabetes hatte.

Humane Milch-Oligosaccharide (HMO) sind bioaktive Mehrfachzucker, die in der Muttermilch vorkommen. HMO gelangen durch das Stillen in den Magen-Darm-Trakt des Kindes, und über die Plazenta kommt der Mehrfachzucker auch in den Blutkreislauf des Neugeborenen. Mehrfachzucker könnten demnach eine wichtige Rolle bei der Blutgefäßneubildung für Mutter, Plazenta und Kind spielen.

Schwangerschaftsdiabetes verändert HMO-Profil im Blut

Forschende der Grazer Med-Uni erkannten nun, dass Veränderungen des mütterlichen Zuckerstoffwechsels durch Schwangerschaftsdiabetes mit Veränderungen des HMO-Profils im Blut einhergehen; davor konnte bereits HMO im mütterlichen Blutkreislauf festgestellt werden. Unklar ist noch, wie sehr sich dies auf das Nabelschnurblut und die plazentare Blutgefäßbildung auswirkt.

Studie mit Müttern

In der neuen Studie, geleitet von Evelyn Jantscher-Krenn, untersuchte das Forschungsteam die Zusammensetzung und Konzentration von HMO im kindlichen Nabelschnurblut nach der Entbindung. Dabei wurden 25 Studienteilnehmerinnen mit normalem Zuckerstoffwechsel bzw. 26 Mütter mit Schwangerschaftsdiabetes in zwei Gruppen unterteilt.

Die Ergebnisse der Studie

Die Konzentration des bestimmten HMO „3’Sialyllaktose“ (3’SL) im kindlichen Nabelschnurblut war nach Schwangerschaftsdiabetes signifikant erhöht. Das zeigt, dass ein veränderter Stoffwechsel der Mutter auch zu veränderten HMO-Werten beim kindlichen Blutkreislauf führt. HMO könnten demnach – auch in einer gesunden Schwangerschaft – für die Regulation der Blutgefäßneubildung für Mutter, Plazenta und Kind bedeutend sein, so das Forscherteam.