Um über 30 Prozent mehr kosten Flaschen derzeit – das sei aber nicht das Hauptproblem: Derzeit bekomme man sie oft nicht rechtzeitig zur Abfüllung, so Susanne Karner von Gölles. Sie ist seit Jahrzehnten im Einkauf tätig, so eine Situation kam ihr aber noch nie untergekommen: „Also ich mache den Einkauf bei der Manufaktur seit ungefähr 22 Jahren – so etwas haben wir noch nie gehabt.“
Wochenlange Lieferverzögerungen
Vor allem bei Weißglas für die Abfüllung von Essig und Schnäpsen sind die Lieferprobleme derzeit groß, „dass wir bei gewissen Produkten – und da sprechen wir von den gängigsten Produkten, die am beliebtesten sind – bei den Kunden teilweise die Füllungen um bis zu 14 Tage bis zu drei Wochen verschieben müssen, bis dann wirklich die Ware im Haus ist“, so Karner weiter.
Flaschenengpass wegen Ukrainekrieg
Wegen ausgefallener Produktionen in der Ukraine wird derzeit versucht, stillgelegte Glashütten vor allem für Weißglas wieder zu aktivieren, auch in Österreich. Bei der Abfüllung von Fruchtsäften und Spirituosen kommt es teils schon zu wochenlangen Verzögerungen und zu erheblichen Preissteigerungen bei Flaschen.
Ihre Lieferanten sitzen dabei in Italien – dort käme – neben der Folgen des Ukraine-Kriegs – noch dazu, dass bei vielen Getränkeherstellern jetzt von Plastik- auf Glasflaschen umgestellt werde.
Großbetriebe kauften Markt leer
Probleme ähnlicher Art meldet auch das Weinbaucenter Ehrenhausen bei Weinflaschen, schildert Standortleiter Franz Hirschmugl: „Die Verfügbarkeit ist leider sehr schlecht gegeben. Es ist auch dadurch entstanden, weil Großbetriebe – große Kellereien – direkt Hamsterkäufe gemacht haben – die haben sich fast für zwei Jahre eingedeckt. Gerade bei uns in der Steiermark, wo es doch sehr viele Kleinbetriebe sind, da sind jetzt aber die Flaschen nicht verfügbar.“
Laut seinen Lieferanten liege das Problem hauptsächlich bei ausgefallenen Produktionen in der Ukraine. Derzeit werde versucht, stillgelegte Glashütten vor allem für Weißglas wieder zu aktivieren – auch in Österreich.