Illustration zum Thema Heizung. Im Bild: Rohrleitungen
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Wirtschaftskammer für raschen Geothermie-Ausbau

Angesichts der aktuellen Entwicklungen würde man beim Ausbau erneuerbarer Energien viel zu langsam vorankommen, kritisiert die Wirtschaftskammer Steiermark – sie fordert daher einen raschen Ausbau erneuerbarer Energie, allen voran der Geothermie.

Eine Möglichkeit, der Energiekrise entgegenzuwirken, sei es, geothermische Energie zu nutzen. Laut Herbert Hofstätter von der Montanuniversität Leoben hätte die Steiermark enorme Lagerstätten von Heißwasser, das zur Wärmeversorgung verwendet werden könnte: „Gerade die Steiermark ist ja beseelt von Mutter Natur mit diesem extrem hohen Temperaturgradienten, der bekannt ist dafür aufgrund der vulkanischen Aktivitäten der vergangenen Millionen Jahre. Wir haben hier ein Riesenpotential, das noch überhaupt nicht ausgeschöpft ist – ich sehe hier durchaus ein flächendeckendes Potential.“

Keine klare gesetzliche Regelung

Für die Gewinnung dieser geothermischen Energie in Tiefen von 1.500 bis 3.500 Metern sei das in Leoben entwickelte Öko-Fracking-System anwendbar – mehr dazu in Gas-Krise: Montanuni erinnert an „Fracking“ (17.7.2022). Hemmschuh sei aber, dass es keine klare gesetzliche Regelung für die Nutzung von geothermischer Energie in Österreich gäbe, so Hofstätter: „Hier sind die Gesetzgeber gefordert, dass wir hier eine Änderung herbeiführen, so wie im benachbarten Deutschland – hier funktioniert das Ganze aus rechtlicher Sicht schon längstens.“

Angesichts der „aktuellen energiepolitischen Notlage“, wie die Wirtschaftskammer sagt, fordert auch deren Direktor Karl-Heinz Dernoscheg einen rechtlichen Rahmen, der zeitnahe Probebohrungen ohne jahrelange Verzögerungen durch diverse Verfahren möglich macht: „Wir haben die große Problematik, dass wir Lösungen haben, dass wir Persönlichkeiten haben, die diese Lösungen umsetzen wollen. Aber es behindern uns Gesetze, es behindern uns Vorschriften – und wir sind nicht in der Lage, diese rechtzeitig und schnell anzupassen.“

Noch viel zu tun

Um die Energiewende zu schaffen, seien laut Berechnungen des Energieinstituts der Wirtschaft allein in der Steiermark Photovoltaikanlagen in der Größe von 2.500 Fußballfeldern, 140 Wind- und sechs durchschnittliche Murkraftwerke notwendig.