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Ehmann zieht sich als Grazer SPÖ-Chef zurück

Es ist offenbar ein Jahr der politischen Rückzüge – nach mehreren Personalrochaden auf Bundes- und Landesebene steht nun auch ein Wechsel an der Spitze der Grazer SPÖ an: Michael Ehmann will sich noch heuer als Parteivorsitzender zurückziehen.

Der 47-Jährige bestätigt am Sonntag, nicht mehr lange als Chef der Grazer SPÖ zur Verfügung zu stehen – betont aber, das immer so kommuniziert zu haben – auch gegenüber der KPÖ und den Grünen, mit denen die SPÖ in Graz in einer Dreier-Koalition steht: „Wie ich von Beginn an schon gesagt habe, bereite ich meinen Rückzug vor – zuerst die geschäftsführende Übergabe der Partei, beim Parteitag nicht mehr antretend und in weiterer Folge die Vorbereitung der Übergabe der Klubführung und dann der endgültige Rückzug.“

„Werde mich stärker gewerkschaftlich engagieren“

Die Übergabe des Parteivorsitzes soll bereits im Herbst erfolgen – laut Ehmann, um dem geschäftsführenden Nachfolger die Möglichkeit zu geben, sich bis zum Parteitag im nächsten Jahr einzuarbeiten. Zu möglichen Kandidatinnen oder Kandidaten hält sich Ehmann aber bedeckt.

Er selbst werde beim Parteitag nicht mehr antreten, bis dahin aber Vorbereitungen treffen, um dann auch die Klubführung zu übergeben. Zu seiner eigenen Zukunft meint Ehmann: „Ich persönlich habe ja einen Brotberuf, der im Sozialversicherungsbereich stattfindet, dem werde ich natürlich weiterhin nachgehen und ich werde mich zukünftig stärker gewerkschaftlich engagieren.“

Historische Verluste

Die SPÖ Graz ist also wieder einmal auf Obleute-Suche. Ehmann hatte das Amt erst 2016 nach dem Rücktritt von Martina Schröck übernommen – als Spitzenkandidat bei den Graz-Wahlen 2017 und 2021 fuhr er allerdings historische Verluste ein und fiel mit seiner Partei zuletzt sogar unter zehn Prozent.