Hund im Käfig
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Chronik

Konflikt um Tierheim Arche Noah

Beim Tierheim Arche Noah in Graz herrscht weiterhin Unruhe. Nach dem gekündigten Rahmenvertrag mit dem Land Steiermark gibt es jetzt Aufregung unter den ehrenamtlichen Mitarbeitern, die mit Hunden spazieren gehen. Sie dürfen laut eigenen Angaben die Tiere nicht mehr ausführen. Das Heim dementiert.

Der Haussegen hängt gewaltig schief in der Arche Noah. Am Donnerstag sei die Information in einer Besprechung von Seiten der Tierheimleitung gekommen, dass Hunde nicht mehr ausgeführt werden dürften. 79 Hunde sind derzeit in der Arche Noah untergebracht, 50 davon können spazieren geführt werden.

Spazieren mit Hunden nun nicht mehr erlaubt?

Künftig sei das Spazieren nicht mehr erlaubt, sagt Nina Saufüssl, die seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der Arche Noah tätig und sogenannte Spaziergängervertreterin ist: „In den 25 Jahren, wo ich jetzt ehrenamtliche Mitarbeiterin bin, hat es das noch nie gegeben, dass wirklich durchgängig alle Freiwilligen oder Ehrenamtlichen nicht mehr zu den Tieren durften.“

Die Heimleitung dementiert. Erst am Montag seien Hunde zum Spazierengehen ausgegeben worden. Und hier liege die Änderung: die Freiwilligen dürfen die Hunde jetzt nicht mehr selbst aus den Zwingern holen. Dies habe gesetzliche Gründe, heißt es von der Arche Noah.

Angespanntes Verhältnis

„Weil es eine Tierhaltesonderverordnung gibt. In der ganz klar im Paragraph 18 geregelt ist, dass außenstehende Personen – also nicht geschultes Personal – ohne Begleitung von geschulten Angestellten nicht zu den Hunden und zum Tierbereich vordringen dürfen und sich einfach selbstständig einen Hund holen dürfen“, erklärt Katharina Gründl, Sprecherin des Tierheimes.

Das offensichtlich angespannte Verhältnis zwischen Heimleitung und Spaziergehergruppe habe Nichts damit zu tun, dass diese Bestimmung jetzt erstmals umgesetzt wird, heißt es von der Arche Noah, die aber auch bestätigt, dass man sich angegriffen fühle. „Es sind immer wieder Fotos und Videos gemacht worden. Es sind Behauptungen aufgestellt worden – etwa ob da jetzt eine Platte irgendwo schief liegt in einem Zwinger“, so Gründl.

Gespräche angekündigt

Auch Saufüssl bestätigt die aufgerissenen Gräben: „In letzter Zeit hat sich immer mehr abgezeichnet, dass man als feindlich gesehen wird oder als Fremdkörper, der nicht mehr gewünscht ist.“ Gespräche mit allen Beteiligten sind angekündigt. Zur Aussöhnung dürften wohl aktuelle Gerüchte nicht beitragen, wonach zuletzt unüblich viele Hunde im Heim verstorben seien.