Autobatterien werden in Graz zu Großspeichern umgebaut
ORF
ORF
Wirtschaft

Varta baut Standort in Graz aus

Unser Alltag steht unter Strom: Ob Handy, Laptop, Haushaltsgeräte oder Auto – ohne Batterien und Akkus geht immer weniger. Den Markt dominieren Hersteller aus Asien. Mit Entwicklungen aus der Steiermark will die süddeutsche Varta die Branche aufmischen.

Das Unternehmen setzt neben den Geschäft mit den kleinen Rundzellen auf Batteriespeicher für Haushalt und Industrie, die im Zuge der Energiewende immer wichtiger werden. Deutlich mehr Gewicht soll die Sparte Fahrzeuge bekommen. Bei den Autos steuert Varta das Premium- und Luxussegment der europäischen Hersteller an.

Vorerst in zwei sogenannten Gigafactorys sollen mittelfristig maßgeschneiderte Lithium-Ionen-Batterien für den Antrieb entstehen, so Haupteigentümer Michael Tojner: „Der erste Fokus gilt Deutschland, dann ist noch ein zweiter Standort in Europa im Gespräch und dann wird man sehen, ob man vielleicht in die USA geht.“

„Graz wird Technologiezentrum für Zellenmaterial“

Forschung und Entwicklung konzentriert das süddeutsche Unternehmen in Graz, wo seit Jahren eine Zusammenarbeit mit der TU besteht. Das Investitionsvolumen liegt derzeit bei rund 35 Millionen Euro. Ziel ist es, die Akkus leistungsfähiger, ressourcenschonender, langlebiger, sicherer und günstiger zu machen. Auch durch eine veränderte Zellchemie soll die Ladezeit drastisch sinken; auf wenige Minuten.

„Graz wird sozusagen Technologiezentrum für Zellenmaterial; da gibt es unseren Partner AVL List. Wir arbeiten mit Magna zusammen. Ich glaube, dass das ein idealer Standort ist, um gute Forscher zu bekommen. Das wird unser Herzstück für die Zellenforschung sein.“ Bei der Nachnutzung der Lithium-Ionen-Akkus setzt das Unternehmen auf einen Spezialistin in Feldkirchen bei Graz; mit Saubermacher will es den diversen Auto- und Geräteherstellern eine Sammel- und Wiederverwertungslösung für Batterien anbieten.