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Chronik

Erstes Retortenbaby feiert 40. Geburtstag

Die künstliche Befruchtung in Österreich feiert Jubiläum: Vor genau 40 Jahren, am 5. August 1982, kam das erste Retortenbaby zur Welt. Mittlerweile wird allein am Uniklinikum Graz pro Jahr mehr als 400 Familien der Kinderwunsch erfüllt.

Zlatan Jovanovic war 1982 das erste Retortenbaby Österreichs, schon 1978 konnte in England eine sogenannte In-vitro-Fertilisation, also eine künstliche Befruchtung, erstmals durchgeführt werden. Das Besondere daran: Die Befruchtung findet außerhalb des Körpers statt, wie Marion Neumayer, Oberärztin am LKH-Uniklinikum Graz, erklärt: „Die Eierstöcke der Patientin werden angeregt, mittels einem Medikament, das sie sich selbst unter die Haut spritzt. Dann wird entschieden, wann die Eizell-Entnahme erfolgt, die Eizellen werden dann direkt im Labor auch befruchtet und ein paar Tage später wird dann ein Embryo zurücktransferiert."

Fortschritte in der Technik machen es möglich

Erfolgreich ist eine derartige Befruchtung ungefähr in 30 Prozent aller Fälle. Sollte die Befruchtung im ersten Anlauf nicht funktionieren, kann diese mit bereits konservierten Eizellen einfacher wiederholt werden. Möglich ist das durch neue Fortschritte in der Kryo-Technik: „Dahingehend, dass man Embryonen besser einfrieren und auch besser wieder auftauen kann, da hat sich die Technik deutlich verbessert und da sind dann die Erfolgschancen, dass der Embryo nach dem Auftauen auch wieder lebendig ist, einfach sehr, sehr gut", so Neumayer.

Das Uniklinikum für Frauenheilkunde in Graz ist eine von insgesamt vier Anlaufstellen für kinderlose Paare in der Steiermark. Jährlich werden hier rund 200 bis 250 In-vitro-Fertilisationen durchgeführt. Wie vielen steirischen Frauen bzw. Eltern seit 1982 der Kinderwunsch mittels künstlicher Befruchtung ermöglicht worden ist, könne man nicht sagen. Denn sogenannte In-vitro-Fertilisationen sind erst seit einigen Jahren meldepflichtig.