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Sportvereine: Teuerung bedroht Existenzen

Die steigenden Energie- und Betriebskosten treffen auch die Sportwelt: Viele Vereine und Verbände in der Steiermark sehen sich aufgrund der Teuerungswelle in ihrer Existenz bedroht.

Beim Fußball-Oberliga-Verein TSV Kirchberg an der Raab aus dem Bezirk Südoststeiermark sind die steigenden Betriebskosten bereits spürbar, sagt Vereinskassier Michael Wagner: „Wir heizen einerseits mit Gas, aber auch die erhöhten Stromkosten spüren wir. Überschlagsmäßig sind die Betriebskosten um 50 Prozent gestiegen.“

Neben den Energiepreisen belasten aber auch die steigenden Lebensmittelkosten das Vereinskonto. Die Preissteigerungen direkt an Besucher oder Vereinsmitglieder weiterzugeben sei nicht möglich, „wir wollen aber nicht die Preise erhöhen. Wenn jemand plötzlich fürs Bier fünf Euro zahlt, wird keiner mehr eins trinken“.

„Wir haben Betriebskosten von 200.000 Euro“

Selbes Bild in der Landeshauptstadt: Auch die Sportunion Steiermark hat als Betreiber des Unionbades in Graz mit den steigenden Energiepreisen zu kämpfen: „Wir haben mit unserem Betrieb allein Betriebskosten von 200.000 Euro. Wenn jetzt jemand eine Milchmädchenrechnung anstellen möchte, weiß jeder, dass eine 50-prozentige bis sogar 80-prozentige Teuerung ein Riesenbetrag ist, der irgendwo reinkommen muss“, erklärt Markus Pichler von der Sportunion.

Von dadurch entstehenden Mehrkosten für Sportlerinnen und Sportler hält Pichler aber nichts: „Das ist nicht im Sinne von Sport und Bewegung, dass ich jemanden ausschließe. Das kann nicht die Intention dahinter sein.“

Politik am Zug

Für Pichler steht fest, nun sei die Politik am Zug: „Das wird die Sportlandesrätin und auch der Sportstadtrat in Graz nicht aus ihren Budgets zahlen können. Da müssen Landes-, Stadt- und Gemeinderegierung zusammengreifen.“ Die steirische Sportlandesrätin Juliane Bogner-Strauß sei zu Gesprächen bereit, nimmt aber auch die Bundesregierung in die Pflicht.