Mitarbeiter eines Heizöllieferanten bereitet die Betankung eines Mehrfamilienhauses vor
dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
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Wirtschaft

Sinkende Ölpreise: Einlagern oder abwarten?

Der Krieg in der Ukraine hat die Preise für Öl und Gas steigen lassen. Inzwischen sind sie wieder leicht gesunken, bleiben aber nach wie vor auf einem hohen Niveau. Öl ist und bleibt dabei eine Spekulations-Ware.

Durch die sinkenden Ölpreise spekulieren viele darauf, mit dem Bestellen des Heizöls zu warten. Jürgen Roth, Obmann der Fachgruppe Energiehandel in der Wirtschaftskammer, würde davon abraten.

„Wir wissen nicht, was im Herbst kommt. Ich befürchte aber, dass sobald die Heizperiode beginnt, es zu weiteren Verwerfungen am Markt kommen könnte, vor allem was das Gas anbelangt. Deshalb glaube ich, dass es kein schlechter Zeitpunkt ist, jetzt seine Versorgung zu sichern“, so Roth.

Klimafreundliche Alternativen schwer zu bekommen

Auch die Lieferzeiten sollte man einkalkulieren, denn wenn man nicht rechtzeitig bestellt und zu lange abwartet, dann wird es schwierig, das Öl für die nächste Heizperiode zu bekommen. Vier bis maximal sechs Wochen kann die Lieferung dauern. Auch der Wechsel auf eine klimafreundliche Alternative könnte vor dem Winter schwierig werden.

„Dort gibt es teils horrende Lieferzeiten von bis zu einem Jahr, wenn sie gewisse Komponenten, zum Beispiel für Photovoltaikanlagen, brauchen. Also dort auch rechtzeitig erkundigen, wenn sie wechseln wollen“, so Roth. Ölheizungs-Kunden würde Jürgen Roth auch empfehlen, energieeffizient zu heizen.

Das richtige Lüften und die richtige Raumtemperatur sind dabei sehr wichtig, ein Grad Unterschied ergibt einen zweistelligen Prozentsatz an Ersparnis. Den Tank selbst sollte man immer wieder reinigen lassen. So stellt man sicher, dass das Gerät sparsam läuft und die Verbrennung sauber erfolgt. Modernere Heizkessel können, bei der richtigen Nutzung, weit über 30 Prozent Öl sparen.