Unwetter über Graz
APA/ERWIN SCHERIAU
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Chronik

Kritik an Grazer Hochwasserschutz

Vor etwas mehr als einem Jahr hat ein Unwetter mit Starkregen den Norden von Graz großflächig unter Wasser gesetzt. Seither warten die betroffenen Bewohner auf Maßnahmen, um für große Regenmengen künftig gerüstet zu sein. Passiert ist wenig.

Ende Juli letzten Jahres wurden kleine Bäche in Graz binnen kürzester Zeit zu reißenden Flüssen: Straßen wurden ebenso beschädigt wie Häuser. Von Unwettern immer wieder stark betroffen ist Sabine Fitzinger in Raach im Bezirk Gösting: „Man sieht vom Grund nichts, man sieht vom Pool nichts; da kommt nur Schlamm und Dreck. Es ist alles knietief unter Wasser.“

Fotostrecke mit 5 Bildern

87 Frau/Mann mussten – neben anfangs Baumbergungen und später zahlreichen überfluteten Unterführungen, Tiefgaragen und Kellern – in der Unterführung Raach insgesamt drei Menschen aus bzw. vom Dach der dort liegen gebliebenen Fahrzeugen befreien.
Robert Tauschmann, Robert Pertzl
87 Frau/Mann mussten – neben anfangs Baumbergungen und später zahlreichen überfluteten Unterführungen, Tiefgaragen und Kellern – in der Unterführung Raach insgesamt drei Menschen aus bzw. vom Dach der dort liegen gebliebenen Fahrzeugen befreien.
Robert Tauschmann, Robert Pertzl
87 Frau/Mann mussten – neben anfangs Baumbergungen und später zahlreichen überfluteten Unterführungen, Tiefgaragen und Kellern – in der Unterführung Raach insgesamt drei Menschen aus bzw. vom Dach der dort liegen gebliebenen Fahrzeugen befreien.
Robert Tauschmann, Robert Pertzl
87 Frau/Mann mussten – neben anfangs Baumbergungen und später zahlreichen überfluteten Unterführungen, Tiefgaragen und Kellern – in der Unterführung Raach insgesamt drei Menschen aus bzw. vom Dach der dort liegen gebliebenen Fahrzeugen befreien.
Robert Tauschmann, Robert Pertzl
87 Frau/Mann mussten – neben anfangs Baumbergungen und später zahlreichen überfluteten Unterführungen, Tiefgaragen und Kellern – in der Unterführung Raach insgesamt drei Menschen aus bzw. vom Dach der dort liegen gebliebenen Fahrzeugen befreien.
Robert Tauschmann, Robert Pertzl

Aufnahmen vom Unwetter in Graz-Raach 2021

In den ersten zehn Jahren nach Kauf ihres Hauses sei Wasser kein Thema gewesen – doch das habe sich durch immer stärkere Unwetter geändert: „Wir haben das sicher zweimal bis dreimal im Jahr, keiner fühlt sich da angesprochen, wir sind jedes Mal allein gelassen.“ Auf Maßnahmen, um sie und ihre Nachbarn zu schützen, warte die Grazerin seit Jahren.

Bachbettsanierung nötig

Vor zwei Jahren ist der Thalbach – ebenfalls in Gösting – über die Ufer getreten und hat Wohngebiete geflutet: „Der Bach macht bei uns eine S-Kurve, das Bachbett ist leider zu seicht, der Bach zu schmal, Verklausung ist auch ein Tema“, schildert Margerita Pircher und Sieglinde Maier ergänzt „und dann kommt das zu uns rüber, rinnt von Nachbar zu Nachbar“.

Hochwasser in Graz
ORF
Das Wasser läuft von Nachbar zu Nachbar – und hinterlässt Schäden.

Auch hier warte man bisher vergeblich auf wirksame Maßnahmen, kritisiert FPÖ-Klubobmann Alexis Pascuttini, der sich seit Jahren für die Betroffenen einsetzt: „Ganz dringend notwendig wäre eine umfassende Bachbettsanierung, wo man das Bachbett wirklich einmal verbreitert und auch die Ablagerungen der letzten Jahre entfernt.“

Erste Schritte gesetzt

Erste Schritte sind hier vor wenigen Wochen gesetzt worden: Das Bachbett am Fuß des Berges wurde ausgeräumt. Ein Anfang, aber für die Bewohner bachaufwärts noch keine Entlastung. Sie bleiben oft auch auf den Kosten sitzen.

„Die Versicherungen, die viele abgeschlossen haben, kündigen nach einem Schadensfall – man steht dann ohne Versicherung da und kann oft keine neue mehr abschließen“, so Pascuttini. Der Klubobmann fordert vom Land eine Aufstockung und raschere Auszahlung des Katastrophenfonds. Diese und weitere Maßnahmen wünschen sich auch die Betroffenen: „Das ist ein grausliches Gefühl, weil man Angst hat, dass das von vorne anfängt. Und es fängt an. Zweimal, dreimal im Jahr. Es ist die reinste Katastrophe“, so Fitzinger.