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Wirtschaft

Autohandel: Sorge um Computerchips

Nach den schwierigen Corona-Jahren sind die KFZ-Neuzulassungen heuer noch weiter gesunken, und zwar um rund 20 Prozent. Mit Sorge blicken die Automobilhändler derzeit auch auf den China-Taiwan-Konflikt – denn ein Großteil der Computerchips kommt aus Taiwan.

Über 52 Milliarden Chips werden in der Automobilindustrie jedes Jahr verbaut. Klaus Edelsbrunner, Bundesobmann der Sparte Fahrzeughandel in der Wirtschaftkammer beobachtet die Situation rund um Taiwan derzeit genau: „Bei der Krise mit Taiwan, zusätzlich zur Ukraine, ist die Verunsicherung vor allem in der Automobilbranche massiv. Denn in Taiwan werden mehr als 50 Prozent aller Chips für die Autoindustrie hergestellt und das wäre dann natürlich eine Katastrophe“, sollte es dort zu einem Krieg und großflächigen Lieferausfällen kommen.

Minus von 20 Prozent bei Neuzulassungen

Denn schon jetzt kämpfen die steirischen Automobilhändler mit immer weniger KFZ-Neuzulassungen: „Mit minus 20 Prozent, was wir eigentlich erwartet haben für das heurige Jahr. Wir gehen bis zum Jahresende von 200.000 Autos österreichweit aus. Im Vorjahr waren es 240.000 Fahrzeuge. Das heißt, es war leider so, dass sich die Liefersituation im ersten Halbjahr nicht verbessert hat.“

Die Lieferzeiten würden bei Neufahrzeugen noch immer zwischen vier und sechs Monaten liegen, so Edelsbrunner, aber auch eineinhalb Jahre seien nicht selten. Mittlerweile gibt es zumindest wieder Lagerfahrzeuge bei den Autohändlern, doch auch diese verkaufen sich schlecht: „Das ist praktisch die Wirtschaftssituation, wie wir sie in Österreich, in Europa haben. Das heißt, wir haben da eine gewisse Kaufzurückhaltung. Durch die hohen Energie- und Lebensmittelpreise ist bei den Kunden eine gewisse Verunsicherung entstanden“, so Edelsbrunner. Deshalb würden größere Ausgaben, etwa ein Neuwagenkauf, derzeit oft nach hinten verschoben, so Klaus Edelsbrunner.