Chronik

Petition gegen Flüchtlingsheim Kindberg

Der Bund hat Anfang Juli bekannt gegeben, dass das ehemalige Landespflegezentrum in der Gemeinde Kindberg im Mürztal künftig für Flüchtlinge genutzt werden soll, die medizinische Betreuung brauchen. Die Bewohner im Ort fürchten, dass es eine Massenunterkunft werden könnte und starteten eine Petition.

Seit vier Jahren steht das ehemalige Landes-Pflegezentrum in Kindberg leer. Das Gebäude ist in einem schlechten Zustand. Strom und Wasser funktionieren nicht, die Fenster müssen ausgetauscht werden und im Ort selbst herrscht ein Pflegenotstand. Ab Herbst sollen hier aber dennoch kranke Flüchtlinge betreut werden, so die Ankündigung des Bundes.

Christian Sander, Bürgermeister von Kindberg (SPÖ) sieht den Plan des Bundes skeptisch. „Wenn da wirklich vulnerable Gruppen rein kommen, ist kein Kindberger dagegen. Aber daran glauben wir nicht. Wir fürchten eine Massenunterkunft“, so Sander.

Flüchtlingsheim Kinberg
ORF
Das ehemalige Landespflegezentrum ist in keinem guten Zustand

Entscheidung des Bundes

Die Region sei mit den Asyl-Unterkünften in Leoben und Steinhaus am Semmering schon belastet, so der Bürgermeister. Der Landeshauptmann der Steiermark Christopher Drexler (ÖVP) verweist auf den Bund und sieht die Verantwortung nicht beim Land Steiermark. „Es wird Gespräche mit dem Innenministerium und der Bundes-Betreuungsagentur geben. Es ist aber eine Entscheidung des Bundes. Der Bund ist auch verantwortlich für das Personal. Es darf hier zu keinen Beeinträchtigungen für die Steiermark kommen“, so Drexler.

Laut Innenministerium laufen die Abstimmungsgespräche noch. Der Gemeinderat in Kindberg hat geschlossen eine Resolution für eine menschenwürdige Asylpolitik verabschiedet. Kommenden Mittwoch soll es ein Treffen mit Vertretern der Bundes-Betreuungsagentur in der Obersteiermark geben.