Seit vier Jahren steht das ehemalige Landes-Pflegezentrum in Kindberg leer. Das Gebäude ist in einem schlechten Zustand. Strom und Wasser funktionieren nicht, die Fenster müssen ausgetauscht werden und im Ort selbst herrscht ein Pflegenotstand. Ab Herbst sollen hier aber dennoch kranke Flüchtlinge betreut werden, so die Ankündigung des Bundes.
Christian Sander, Bürgermeister von Kindberg (SPÖ) sieht den Plan des Bundes skeptisch. „Wenn da wirklich vulnerable Gruppen rein kommen, ist kein Kindberger dagegen. Aber daran glauben wir nicht. Wir fürchten eine Massenunterkunft“, so Sander.

Entscheidung des Bundes
Die Region sei mit den Asyl-Unterkünften in Leoben und Steinhaus am Semmering schon belastet, so der Bürgermeister. Der Landeshauptmann der Steiermark Christopher Drexler (ÖVP) verweist auf den Bund und sieht die Verantwortung nicht beim Land Steiermark. „Es wird Gespräche mit dem Innenministerium und der Bundes-Betreuungsagentur geben. Es ist aber eine Entscheidung des Bundes. Der Bund ist auch verantwortlich für das Personal. Es darf hier zu keinen Beeinträchtigungen für die Steiermark kommen“, so Drexler.
Laut Innenministerium laufen die Abstimmungsgespräche noch. Der Gemeinderat in Kindberg hat geschlossen eine Resolution für eine menschenwürdige Asylpolitik verabschiedet. Kommenden Mittwoch soll es ein Treffen mit Vertretern der Bundes-Betreuungsagentur in der Obersteiermark geben.