Grazer Impfstraße
APA/INGRID KONRBERGER
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Coronavirus

Alle steirischen Impfstraßen wieder in Betrieb

Ab Dienstag haben alle 15 steirische Impfstraßen wieder geöffnet. Das Land Steiermark will sich damit für möglicherweise wieder steigende Coronavirus-Zahlen im Herbst rüsten.

Erst am Wochenende warnte der Grazer Infektiologe Bernhard Haas davor, das Coronavirus zu unterschätzen, zumal die Infektionszahlen mit der Rückkehr vieler Urlauber rasch wieder steigen könnten – mehr dazu in Infektiologe: „Das Virus bleibt gefährlich“ (13.8.2022). Außerdem, so sagen es Experten, seien die täglichen Fallzahlen mit dem starken Rückgang bei den Testungen „kaum noch aussagekräftig“. Betrachte man nämlich die Abwasseranalysen, dürften die Infektionszahlen doppelt oder sogar dreimal so hoch sein.

Drei Impfungen als Grundimmunisierung

Geht es nach dem Nationalen Impfgremium, wird mittlerweile daher allen Menschen ab 60 Jahren der vierte Stich empfohlen – mehr dazu in Viertimpfung nun ab 60 Jahren empfohlen (news.ORF.at; 10.8.2022) –, wenngleich es auch bei der dritten Impfung noch einiges an Aufholbedarf gebe, schildert Gerald Lichtenegger vom Pandemie-Management des Landes Steiermark: „Natürlich haben wir ein veritables Impfloch, wenn ich es so nennen darf, bei der dritten Impfung. Und die ist aber ganz wichtig, hier erfolgt auch eine Klarstellung des Impfgremiums, die Grundimmunisierung umfasst drei Impfungen.“

Impfstraßen drei Tage pro Woche geöffnet

Um diese Lücke zu schließen und möglichst vielen Menschen die Auffrischung zu ermöglichen, haben ab Dienstag alle 15 steirische Impfstraßen wieder geöffnet, sagt Lichtenegger. Zusätzlich zu den noch bestehenden Impfstraßen öffnen damit auch wieder jene in Murau, Feldbach, Leoben, Voitsberg, Leibnitz, Deutschlandsberg, Gratkorn und Weiz. Zugänglich sind die Impfstraßen mehrmals in der Woche: „Jeden Dienstag und jeden Donnerstag zwischen 8.00 und 18.00 Uhr und am Freitag zwischen 10.00 und 20.00 Uhr kann jede und jeder, ohne Terminvereinbarung, die Gratis-Corona-Schutzimpfung auf den Impfstraßen erhalten.“ Die rund 500 Impfordinationen der steirischen Ärztinnen und Ärzte ergänzen das Angebot.

Vorbereitung auf Herbst nötig

Damit will man möglicherweise wieder stark ansteigende Infektionszahlen im Herbst so gut es geht entgegentreten: „Die kältere Jahreszeit ist die Zeit, in der uns das Virus wieder stärker fordern wird. Vor allem auch im Hinblick auf unsere Kinder und Jugendlichen. Schulstart ist ja auch schon in aller Munde, eventuell mit Lehrkräften, die auch positiv in den Unterricht gehen müssen.“ Grundsätzlich seien in den Impfstraßen alle in Österreich zugelassenen Impfstoffe verfügbar, so Lichtenegger. Zudem biete medizinisches Personal in den Impfstraßen umfassende Beratung und Aufklärung an.